FinanzTipp News
Kalenderwoche 48 | 24.11. - 30.11.25
Globale Unsicherheit – Wie stabil ist die Weltwirtschaft wirklich?
Die globale Weltwirtschaft befindet sich weiterhin in einer Phase ausgeprägter Unsicherheit, geprägt von politischen, technologischen und finanziellen Entwicklungen, die bestehende Strukturen unter Druck setzen. Die erneute Dominanz der Trump-Administration in den USA verstärkt diese Unsicherheit zusätzlich. Unvorhersehbare Entscheidungen, abrupte Kurswechsel in der Handelspolitik und eine deutliche Abkehr von multilateralen Abkommen erschweren es Staaten, Unternehmen und Investoren, langfristige Planungen vorzunehmen. Entscheidungen, die einst als verlässlich galten, können heute binnen Stunden revidiert werden, was die Märkte anfällig für kurzfristige Schwankungen macht und das Vertrauen in internationale Kooperationen schwächt.
Parallel dazu verschärfen geopolitische Spannungen die Lage. Besonders komplex sind aktuell die möglichen Auswirkungen eines neu vorliegenden Friedensplans zwischen Russland und der Ukraine. Obwohl dieser Plan Hoffnung auf eine Stabilisierung der Region bietet, ist völlig unklar, ob er tatsächlich umgesetzt wird oder ob er an politischen Interessen, militärischen Realitäten oder mangelndem Vertrauen scheitert. Selbst im Falle einer Umsetzung sind die wirtschaftlichen Folgen kaum absehbar. Europa könnte zwar von sinkenden Energiepreisen, wiederhergestellten Lieferketten und wachsender Investitionssicherheit profitieren, doch ebenso sind neue Konfliktlinien, politische Neuorientierungen oder asymmetrische Reaktionen denkbar, die erneut Unsicherheit erzeugen.
In ähnlicher Weise bleibt der Israel-Gaza-Konflikt ein zentraler Unsicherheitsfaktor. Auch hier kursieren Vorschläge und Ansätze für eine mögliche Befriedung, doch deren Realisierung ist ebenso ungewiss. Die Region ist geopolitisch hochsensibel, und selbst kleinste Veränderungen können massive Auswirkungen auf Energiepreise, Handelswege und internationale Beziehungen haben. Ein dauerhafter Frieden würde wirtschaftliche Stabilität fördern, Investitionen erleichtern und regionalen Handel stärken. Doch da ein solcher Ausgang keineswegs garantiert ist, müssen Märkte weiterhin mit einem breiten Spektrum möglicher Entwicklungen rechnen – von Entspannung bis hin zu erneuten Eskalationen.
Auf technologischer Ebene entsteht durch den weltweiten K. I. Hype eine weitere Dimension wirtschaftlicher Unsicherheit. Während die künstliche Intelligenz enorme Innovationsschübe verspricht, führt die aktuell hohe Erwartungshaltung zu beträchtlichen Marktübertreibungen. Unternehmen ohne solide wirtschaftliche Basis erzielen Bewertungen, die langfristig kaum Bestand haben dürften. Gleichzeitig geraten Arbeitsmärkte, Geschäftsmodelle und politische Regulierungen unter Druck, da die Geschwindigkeit der technologischen Veränderung weit über historischen Vergleichswerten liegt. Dies erschwert es Anlegern, echte Potenziale von kurzfristigen Trends zu unterscheiden.
Makroökonomische Faktoren verstärken die Unsicherheit zusätzlich. Hohe Staatsverschuldungen, divergierende Zinspolitiken und konkurrierende wirtschaftliche Interessen weltweit führen zu starken Schwankungen in Währungen, Kapitalströmen und Kreditbedingungen. Unternehmen sehen sich zunehmenden Finanzierungskosten, höheren Absicherungsanforderungen und unsicheren Absatzmärkten gegenüber. Für private und institutionelle Anleger entsteht dadurch ein Umfeld, in dem klassische Bewertungsmodelle zwar weiterhin Bedeutung haben, aber zunehmend durch politische und technologische Risiken ergänzt werden müssen.
In einer Welt, in der Friedenspläne ungewiss sind, technologische Entwicklungen kaum kalkulierbar erscheinen und politische Entscheidungen binnen Stunden ganze Märkte verändern können, ist Orientierung schwieriger denn je. Erfolgreiche Vermögensplanung erfordert heute weit mehr als das Verfolgen aktueller Trends. Sie verlangt tiefgehende Analyse, Erfahrung und ein ganzheitliches Verständnis globaler Zusammenhänge. Nur ein erfahrener und gut ausgebildeter Finanz- oder Vermögensberater kann diese Vielzahl an Einflussfaktoren richtig einordnen, Chancen realistisch bewerten und eine langfristige Strategie entwickeln, die sowohl flexibel als auch widerstandsfähig genug ist, um den Herausforderungen einer unsicheren Weltwirtschaft standzuhalten.
Kalenderwoche 47 | 17.11. - 23.11.25
Weltweit investieren – glänzende Chancen oder unsichtbare Renditekiller?
Wer weltweit investiert, möchte vom Wachstum unterschiedlicher Märkte profitieren – doch was auf den ersten Blick nach kluger Streuung aussieht, birgt oft versteckte Risiken. Viele internationale Fonds und Indexanlagen investieren einen Großteil ihres Kapitals in den USA, weil der amerikanische Aktienmarkt mit dem S&P 500 zu den größten und erfolgreichsten der Welt zählt. In den vergangenen Jahren legte dieser Index kräftig zu und sorgte so für glänzende Renditen in den Portfolios vieler Anleger. Doch für Investoren aus Europa kommt von diesen Kursgewinnen oft weniger an, als es die nackten Zahlen versprechen. Der Grund liegt in der Währung.
Wer in den S&P 500 investiert, investiert faktisch in US-Dollar. Und wenn der Dollar gegenüber dem Euro an Wert verliert, schmilzt ein Teil der erzielten Gewinne dahin – auch wenn die Kurse in New York weiter steigen. Das bedeutet: Ein europäischer Anleger kann alles richtig machen, die richtigen Aktien kaufen, den richtigen Zeitpunkt erwischen – und trotzdem verliert er am Ende Geld, weil der Wechselkurs gegen ihn läuft. Umgekehrt kann ein starker Dollar die Rendite zusätzlich beflügeln. Doch diese Währungseffekte sind nicht kalkulierbar. Sie kommen und gehen mit der globalen Wirtschaftslage, den Zinsunterschieden und den politischen Entwicklungen.
Das macht internationale Investments komplizierter, als es vielen bewusst ist. Denn während Anleger bei Aktien, Anleihen oder Immobilien für das eingegangene Risiko eine sogenannte Risikoprämie erhalten, gibt es bei Währungen keinen solchen Ausgleich. Wer in Aktien investiert, trägt das Risiko schwankender Kurse und erhält dafür langfristig höhere Renditechancen. Bei Anleihen besteht das Risiko im Zahlungsausfall des Emittenten, bei Immobilien in Wertveränderungen oder Leerstand – in allen Fällen wird das Risiko mit einer möglichen Mehrrendite vergütet. Bei Währungen jedoch existiert keine Risikoprämie. Für Amerikaner ist der Dollar kein Risiko, sondern schlicht die Grundlage ihrer Wirtschaft. Erst wer außerhalb seiner Heimatwährung investiert, setzt sich einem Wechselkursrisiko aus – ohne dafür eine zusätzliche Belohnung in Aussicht zu haben.
Wechselkurse schwanken aus Gründen, die kaum jemand zuverlässig vorhersagen kann. Mal sind es Zinsentscheidungen der Notenbanken, mal geopolitische Spannungen, mal Kapitalströme, die eine Währung steigen oder fallen lassen. Wer sich davor schützen will, kann das Währungsrisiko absichern, etwa durch Devisentermingeschäfte. Doch solche Sicherungen kosten Geld – und verringern wiederum die Rendite.
Für Privatanleger ist das eine Zwickmühle. Einerseits locken internationale Märkte mit Vielfalt und Wachstum, andererseits drohen unerkannte Risiken, die die Erträge schmälern können. Besonders bei globalen Fonds oder ETFs mit hohem US-Anteil kann der Währungseinfluss erheblich sein. Viele Laien bemerken das erst, wenn der Depotwert trotz steigender Börsenkurse stagniert oder gar sinkt.
Deshalb gilt: Wer weltweit investiert, sollte nicht nur auf die Kursentwicklung achten, sondern auch auf die Währung, in der das Investment geführt wird. Wechselkurse können stille Renditekiller sein – unsichtbar, aber wirkungsvoll. Um diese Risiken zu verstehen und richtig zu steuern, ist professionelle Unterstützung entscheidend. Ein erfahrener Finanz- oder Vermögensberater kann helfen, Währungsrisiken zu erkennen, zu bewerten und gegebenenfalls abzusichern. Ohne diese Expertise besteht die Gefahr, dass vermeintlich sichere Strategien ungewollte Verluste nach sich ziehen. Internationale Investments sind kein Glücksspiel – aber sie verlangen mehr Weitblick, als viele Anleger anfangs vermuten.
Kalenderwoche 46 | 10.11. - 16.11.25
Trading – Der teure Traum vom schnellen Geld
Trading wird heute in den sozialen Medien oft als einfacher Weg zum schnellen Geld dargestellt. Junge Menschen sehen auf Plattformen wie YouTube, TikTok oder Instagram vermeintlich erfolgreiche Trader, die mit wenigen Klicks große Gewinne erzielen. Doch die Realität sieht anders aus. Eine umfangreiche Studie der indischen Finanzaufsicht SEBI zeigte, dass rund 91 Prozent aller privaten Trader im Derivatehandel Verluste erleiden. Ähnliche Ergebnisse liefern Untersuchungen aus Europa und den USA, in denen zwischen siebzig und neunzig Prozent der privaten Trader nach wenigen Jahren weniger Geld besitzen, als sie ursprünglich investiert haben. Diese Daten machen deutlich, dass Trading für den Großteil der Menschen kein Einkommensweg, sondern ein Verlustgeschäft ist.
Trotzdem verdienen manche in dieser Branche prächtig – allerdings nicht die Trader selbst, sondern diejenigen, die ihnen das schnelle Geld versprechen. Anbieter von Tradingkursen, Online-Coaches oder Signalgruppen verkaufen Wissen, das oft auf denselben Strategien basiert, mit denen andere bereits gescheitert sind. Ihr Geschäftsmodell besteht darin, vom Traum der anderen zu leben. Je mehr Menschen glauben, mit Trading reich werden zu können, desto mehr Kurse, Abonnements und Coachings werden verkauft. Auf ähnliche Weise profitieren auch die sogenannten Neo- und Online-Broker. Diese Unternehmen erhalten Rückvergütungen von Handelsplätzen oder verdienen an jeder Order mit, egal ob sie Gewinn oder Verlust bringt. Für sie zählt die Handelsaktivität, nicht das Ergebnis des Kunden. Deshalb ist es in ihrem Interesse, wenn Nutzer möglichst oft kaufen und verkaufen. Je mehr Klicks, desto höher der Umsatz – und desto größer die Illusion, ständig etwas bewegen zu können.
Doch häufig bewegt das Trading vor allem eines: die Psyche. Die deutsche Gesellschaft für Suchtforschung und Suchttherapie stuft exzessives Handeln an Finanzmärkten als potenziell suchtähnliches Verhalten ein. Der Mechanismus ähnelt dem Glücksspiel: Ein kleiner Gewinn erzeugt Euphorie, ein Verlust löst Stress aus, der durch den nächsten Trade kompensiert werden soll. So entsteht ein Kreislauf aus Hoffnung, Angst und Aktion. Ein bekanntes Beispiel für Spielsucht in einem anderen Kontext ist Uli Hoeneß, der offen über seine damalige Abhängigkeit sprach. Auch wenn es sich bei Trading um vermeintlich rationale Finanzentscheidungen handelt, zeigen die psychologischen Muster deutliche Parallelen zum Glücksspielverhalten. Die ständige Erreichbarkeit über Apps, Push-Nachrichten und Kursalarme verstärkt diesen Effekt noch.
Dabei wird oft übersehen, dass Privatanleger im globalen Finanzsystem kaum eine realistische Chance haben, konstant von kurzfristigen Marktbewegungen zu profitieren. Auf der anderen Seite des Bildschirms sitzen die besten Analysten und Programmierer der Welt, unterstützt von Hochfrequenzrechnern, die in Millisekunden auf kleinste Preisunterschiede reagieren. Diese Systeme sind darauf ausgelegt, Marktungleichgewichte sofort zu erkennen und auszunutzen. Wenn solche Ungleichgewichte entstehen, werden sie meist innerhalb von Sekunden geschlossen. Wie soll also jemand, der tagsüber an der Kasse bei Aldi oder Lidl arbeitet, abends mit einem Laptop und einem Chartprogramm dieselben Chancen haben wie ein professioneller Händler mit Millionenbudget und modernster Technologie? Diese Frage beantwortet sich im Grunde von selbst.
Am Ende bleibt die Erkenntnis, dass echter Vermögensaufbau nicht durch hektisches Kaufen und Verkaufen entsteht, sondern durch langfristige Planung, Disziplin und eine klare Strategie. Wer nachhaltig Vermögen aufbauen möchte, sollte auf Diversifikation, Geduld und Beratung setzen, nicht auf Emotionen und kurzfristige Trends. Ein erfahrener Finanz- oder Vermögensberater kann helfen, eine Strategie zu entwickeln, die zu den eigenen Zielen passt und Marktschwankungen übersteht. Der Weg zum Wohlstand ist kein Glücksspiel und kein Sprint, sondern ein langfristiger Prozess, der Verstand, Struktur und Geduld verlangt. Wer das versteht, schützt sich nicht nur vor Verlusten, sondern auch vor den Illusionen, die das Trading-Geschäft so geschickt verkauft.
Kalenderwoche 45 | 03.11. - 09.11.25
Private Equity – Der neue Traum der Kleinanleger?
Lange Zeit galt Private Equity als exklusive Anlageklasse für Superreiche, Family Offices und institutionelle Investoren. Der Zugang war begrenzt, die Einstiegssummen lagen oft im sechsstelligen Bereich, und der Markt war geprägt von Intransparenz. Doch das ändert sich gerade rasant. Immer mehr Trading-Apps und Neobroker öffnen den privaten Anlegern die Tür zu den sogenannten „alternativen Investments“. Während ETFs und Aktien längst zum Standard in digitalen Depots gehören, wird nun auch Private Equity als die nächste große Investmentchance beworben. Die Botschaft klingt verlockend: Jeder soll investieren können wie die Reichen.
Hinter dem plötzlichen Boom der sogenannten „Private Markets“ stehen mehrere Entwicklungen. Zum einen drängen Fintechs und große Brokerhäuser auf neue Ertragsquellen, nachdem der Wettbewerb im Bereich der Standardprodukte wie ETFs den Preisdruck massiv erhöht hat. Zum anderen ermöglichen technologische Innovationen – etwa die Tokenisierung von Vermögenswerten – eine deutlich niedrigere Einstiegsschwelle. Plattformen bieten inzwischen Beteiligungen an großen, bislang unzugänglichen Unternehmen oder Fonds schon ab wenigen Euro an. Das Versprechen lautet, an den Wachstumschancen junger, nicht börsennotierter Firmen teilhaben zu können, bevor diese an die Börse gehen oder aufgekauft werden.
Doch so verführerisch die Aussicht auf hohe Renditen ist, so groß sind auch die Risiken, die viele Privatanleger unterschätzen. Private Equity-Investments sind in der Regel langfristig angelegt und oft für viele Jahre illiquide. Das bedeutet: Das investierte Kapital ist über einen längeren Zeitraum gebunden und kann nicht einfach verkauft werden wie Aktien an der Börse. Hinzu kommt die Intransparenz der Bewertungen, da die Firmen, in die investiert wird, nicht den strengen Berichtspflichten börsennotierter Unternehmen unterliegen. Anleger müssen sich daher auf die Einschätzungen der Fondsmanager verlassen, was den tatsächlichen Wert ihrer Beteiligung betrifft.
Ein weiteres Risiko liegt in der Komplexität der Anlageprodukte. Viele der neuen Online-Angebote bündeln Beteiligungen über Dachfonds oder strukturierte Produkte, deren Kostenstrukturen für Laien schwer nachvollziehbar sind. Gebühren für Management, Performance oder Strukturierung können einen erheblichen Teil der Rendite aufzehren. Außerdem besteht das Risiko, dass die versprochene Diversifikation – also die Streuung des Kapitals auf verschiedene Projekte – in der Praxis geringer ist als angegeben, was die Abhängigkeit von einzelnen Investments erhöht.
Die jüngste Entwicklung zeigt zudem, dass die Digitalisierung den Zugang zu spekulativen Anlagen massiv vereinfacht hat. Wo früher Hürden wie Fachwissen, Netzwerke oder hohe Mindestbeträge den Markt abschirmten, genügen heute wenige Klicks in einer App. Das senkt zwar die Eintrittsbarrieren, erhöht aber gleichzeitig die Gefahr, dass Anleger ohne ausreichendes Verständnis für die Risiken investieren. Private Equity kann eine sinnvolle Ergänzung zu einem breit aufgestellten Portfolio sein, sollte jedoch mit Bedacht gewählt werden.
Als Grundregel gilt: Private Equity sollte höchstens fünf bis zehn Prozent des Gesamtdepots ausmachen. Es handelt sich um eine spekulative Beimischung, nicht um eine Basisanlage. Wer den Einstieg in diese Anlageklasse erwägt, sollte sich unbedingt von einem erfahrenen Finanz- oder Vermögensberater begleiten lassen. Nur so lassen sich die Chancen realistisch einschätzen und die Risiken angemessen bewerten. Die neuen digitalen Angebote mögen den Zugang erleichtern – doch sie ersetzen keine fundierte Beratung und kein Verständnis für die Mechanismen eines Marktes, der trotz aller Innovationen nach wie vor von Unsicherheit, Komplexität und langfristiger Bindung geprägt ist.
Kalenderwoche 44 | 27.10. - 02.11.25
Trading-Mythos entlarvt: Warum der Traum vom schnellen Geld oft im Verlust endet
Trading wird heute in den sozialen Medien oft als einfacher Weg zum schnellen Geld dargestellt. Junge Menschen sehen auf Plattformen wie YouTube, TikTok oder Instagram vermeintlich erfolgreiche Trader, die mit wenigen Klicks große Gewinne erzielen. Doch die Realität sieht anders aus. Eine umfangreiche Studie der indischen Finanzaufsicht SEBI zeigte, dass rund 91 Prozent aller privaten Trader im Derivatehandel Verluste erleiden. Ähnliche Ergebnisse liefern Untersuchungen aus Europa und den USA, in denen zwischen siebzig und neunzig Prozent der privaten Trader nach wenigen Jahren weniger Geld besitzen, als sie ursprünglich investiert haben. Diese Daten machen deutlich, dass Trading für den Großteil der Menschen kein Einkommensweg, sondern ein Verlustgeschäft ist.
Trotzdem verdienen manche in dieser Branche prächtig – allerdings nicht die Trader selbst, sondern diejenigen, die ihnen das schnelle Geld versprechen. Anbieter von Tradingkursen, Online-Coaches oder Signalgruppen verkaufen Wissen, das oft auf denselben Strategien basiert, mit denen andere bereits gescheitert sind. Ihr Geschäftsmodell besteht darin, vom Traum der anderen zu leben. Je mehr Menschen glauben, mit Trading reich werden zu können, desto mehr Kurse, Abonnements und Coachings werden verkauft. Auf ähnliche Weise profitieren auch die sogenannten Neo- und Online-Broker. Diese Unternehmen erhalten Rückvergütungen von Handelsplätzen oder verdienen an jeder Order mit, egal ob sie Gewinn oder Verlust bringt. Für sie zählt die Handelsaktivität, nicht das Ergebnis des Kunden. Deshalb ist es in ihrem Interesse, wenn Nutzer möglichst oft kaufen und verkaufen. Je mehr Klicks, desto höher der Umsatz – und desto größer die Illusion, ständig etwas bewegen zu können.
Doch häufig bewegt das Trading vor allem eines: die Psyche. Die deutsche Gesellschaft für Suchtforschung und Suchttherapie stuft exzessives Handeln an Finanzmärkten als potenziell suchtähnliches Verhalten ein. Der Mechanismus ähnelt dem Glücksspiel: Ein kleiner Gewinn erzeugt Euphorie, ein Verlust löst Stress aus, der durch den nächsten Trade kompensiert werden soll. So entsteht ein Kreislauf aus Hoffnung, Angst und Aktion. Ein bekanntes Beispiel für Spielsucht in einem anderen Kontext ist Uli Hoeneß, der offen über seine damalige Abhängigkeit sprach. Auch wenn es sich bei Trading um vermeintlich rationale Finanzentscheidungen handelt, zeigen die psychologischen Muster deutliche Parallelen zum Glücksspielverhalten. Die ständige Erreichbarkeit über Apps, Push-Nachrichten und Kursalarme verstärkt diesen Effekt noch.
Dabei wird oft übersehen, dass Privatanleger im globalen Finanzsystem kaum eine realistische Chance haben, konstant von kurzfristigen Marktbewegungen zu profitieren. Auf der anderen Seite des Bildschirms sitzen die besten Analysten und Programmierer der Welt, unterstützt von Hochfrequenzrechnern, die in Millisekunden auf kleinste Preisunterschiede reagieren. Diese Systeme sind darauf ausgelegt, Marktungleichgewichte sofort zu erkennen und auszunutzen. Wenn solche Ungleichgewichte entstehen, werden sie meist innerhalb von Sekunden geschlossen. Wie soll also jemand, der tagsüber an der Kasse bei Aldi oder Lidl arbeitet, abends mit einem Laptop und einem Chartprogramm dieselben Chancen haben wie ein professioneller Händler mit Millionenbudget und modernster Technologie? Diese Frage beantwortet sich im Grunde von selbst.
Am Ende bleibt die Erkenntnis, dass echter Vermögensaufbau nicht durch hektisches Kaufen und Verkaufen entsteht, sondern durch langfristige Planung, Disziplin und eine klare Strategie. Wer nachhaltig Vermögen aufbauen möchte, sollte auf Diversifikation, Geduld und Beratung setzen, nicht auf Emotionen und kurzfristige Trends. Ein erfahrener Finanz- oder Vermögensberater kann helfen, eine Strategie zu entwickeln, die zu den eigenen Zielen passt und Marktschwankungen übersteht. Der Weg zum Wohlstand ist kein Glücksspiel und kein Sprint, sondern ein langfristiger Prozess, der Verstand, Struktur und Geduld verlangt. Wer das versteht, schützt sich nicht nur vor Verlusten, sondern auch vor den Illusionen, die das Trading-Geschäft so geschickt verkauft.
Kalenderwoche 43 | 20.10. - 26.10.25
Der Irrtum vom ETF-Depot als lebenslange Rente
Immer mehr Menschen setzen bei ihrer Altersvorsorge auf ETFs. Die Idee dahinter ist einfach: Mit einem kostengünstigen, breit gestreuten Depot soll über die Jahre ein Vermögen aufgebaut werden, das im Ruhestand monatlich entnommen werden kann – ähnlich einer Rente. Doch dieser Gedanke ist ein weit verbreiteter Irrtum. Ein ETF-Depot ist ein Ansparinstrument, kein Auszahlungsversprechen. Sobald die Entnahmephase beginnt, verwandelt sich das Depot in eine Quelle mit begrenztem Vorrat. Es fehlt die Sicherheit, dass das Kapital bis zum Lebensende ausreicht.
Lebenslange Ausgaben brauchen lebenslange Einnahmen
Professor Dr. Jochen Ruß, Geschäftsführer des Instituts für Finanz- und Aktuarwissenschaften in Ulm, bringt es auf den Punkt: „Jeder Mensch, der lebenslange Ausgaben hat, braucht ein lebenslanges Einkommen.“ Die Lebenserwartung steigt stetig – und niemand weiß, wie lange er lebt. Statistisch gesehen hat ein 60-jähriger Mann heute eine fast 50-prozentige Wahrscheinlichkeit, 90 Jahre alt zu werden, und über 20 Prozent Wahrscheinlichkeit, 95 Jahre zu erreichen. Wer seine Ruhestandsplanung nur auf die durchschnittliche Lebenserwartung stützt, plant mit Unsicherheit. Ein ETF-Depot kann durch Marktverluste, falsche Entnahmestrategien oder eine unerwartet hohe Lebensdauer vorzeitig aufgebraucht sein.
Das Langlebigkeitsrisiko und die Gefahr der Altersarmut
Das sogenannte Langlebigkeitsrisiko beschreibt die Gefahr, dass das eigene Vermögen vor dem Lebensende aufgebraucht ist. In einem solchen Fall droht Altersarmut – ein Zustand, der besonders tragisch ist, wenn er in den letzten Lebensjahren eintritt. Ein ETF-Depot bietet keinen Schutz vor diesem Risiko. Es gibt keine Garantie, dass die monatlichen Entnahmen dauerhaft möglich sind. Die Folge kann sein, dass Rentner ohne ausreichendes Einkommen dastehen und auf staatliche Unterstützung angewiesen sind. Die letzten Lebensjahre könnten dann von finanziellen Sorgen und Einschränkungen geprägt sein – ein Szenario, das unbedingt vermieden werden sollte.
Die Rolle der Rentenversicherung in Deutschland
In Deutschland gibt es nur eine verlässliche Möglichkeit, das Langlebigkeitsrisiko abzusichern: die Rentenversicherung. Sie bietet lebenslange Rentenzahlungen und schützt damit vor der Gefahr, im hohen Alter ohne Einkommen zu sein. Rentenversicherungen sind keine Kapitalanlagen, sondern Versicherungen gegen das Risiko, zu lange zu leben. Sie stellen sicher, dass auch bei einem sehr langen Leben die monatlichen Zahlungen nicht enden. Diese Sicherheit kann ein ETF-Depot nicht bieten – es ist nicht darauf ausgelegt, lebenslange Zahlungen zu garantieren.
Warum professionelle Beratung entscheidend ist
Die Auswahl der richtigen Rentenversicherung ist komplex und hängt von vielen individuellen Faktoren ab: Lebenssituation, Gesundheitszustand, Vermögensstruktur, steuerliche Aspekte und persönliche Ziele. Ein erfahrener Finanz- oder Vermögensberater kann helfen, diese Faktoren zu analysieren und eine maßgeschneiderte Lösung zu entwickeln. Darüber hinaus kann er den weit verbreiteten Irrglauben korrigieren, dass ein ETF-Depot allein eine Rente darstellen kann. Die professionelle Beratung sorgt dafür, dass die Altersvorsorge nicht nur renditestark, sondern auch sicher und nachhaltig ist.
Fazit: Sicherheit statt Spekulation
Ein ETF-Depot kann ein wertvoller Bestandteil der Altersvorsorge sein – aber es ersetzt keine lebenslange Rente. Wer ausschließlich auf Kapitalentnahme setzt, verzichtet auf Sicherheit und riskiert Altersarmut. Die richtige Strategie besteht darin, Vermögen aufzubauen und gleichzeitig für lebenslange Einnahmen zu sorgen – durch eine Rentenversicherung und kompetente Beratung. Nur so lässt sich der Lebensstandard im Alter zuverlässig sichern, unabhängig davon, wie lange das Leben dauert.
Kalenderwoche 40 | 13.10. - 19.10.25
Gold – Mehr als nur Glanz: Warum das Edelmetall in unsicheren Zeiten wieder an Bedeutung gewinnt
Gold gilt seit Jahrhunderten als Symbol für Wohlstand, Sicherheit und Stabilität. Schon lange bevor moderne Finanzmärkte entstanden, vertrauten Menschen auf das glänzende Edelmetall als Wertaufbewahrungsmittel. Während Währungen kamen und gingen, blieb Gold als konstanter Wert erhalten. Diese Beständigkeit macht es auch heute noch zu einem wichtigen Bestandteil vieler Anlagestrategien. Besonders in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit und geopolitischer Spannungen gewinnt das Interesse an Gold immer wieder an Bedeutung. Anleger suchen in solchen Phasen nach sicheren Häfen, um ihr Vermögen zu schützen – und Gold erfüllt diese Rolle wie kaum ein anderes Anlagegut.
Anders als Aktien, Anleihen oder Immobilien erwirtschaftet Gold allerdings keine laufenden Erträge. Es zahlt keine Mieten, Zinsen oder Dividenden, was bedeutet, dass der Gewinn ausschließlich aus möglichen Kurssteigerungen resultiert. Diese Eigenschaft kann für manche Investoren ein Nachteil sein, da sie auf regelmäßige Einkünfte verzichten müssen. Dennoch gleicht Gold diesen Nachteil durch seine Funktion als Wertspeicher und Inflationsschutz aus. Gerade wenn Zinsen niedrig sind oder die Kaufkraft einer Währung sinkt, zeigt sich die Stärke des Edelmetalls.
In einem gut diversifizierten Portfolio kann Gold – ebenso wie Silber – eine wertvolle Beimischung darstellen. Die Idee der Diversifikation beruht darauf, Risiken zu streuen und Abhängigkeiten von einzelnen Anlageklassen zu verringern. Während Aktien und Anleihen stark von der Wirtschaftslage und den Entscheidungen der Zentralbanken beeinflusst werden, entwickelt sich der Goldpreis häufig unabhängig davon. So kann Gold dazu beitragen, die Schwankungen eines Gesamtportfolios zu reduzieren und in Krisenzeiten Stabilität zu bieten. Besonders in Phasen, in denen die Aktienmärkte fallen oder Anleiherenditen unter Druck geraten, zeigt sich häufig ein Anstieg des Goldpreises.
Die aktuellen Höchststände des Goldpreises sind nicht zuletzt ein Spiegelbild dieser Unsicherheit. Weltweit sehen sich die Finanzmärkte mit einer Vielzahl an Herausforderungen konfrontiert – von geopolitischen Spannungen über hohe Staatsverschuldungen bis hin zu anhaltenden Inflationssorgen. Viele Anleger ziehen sich in dieser Situation aus Aktien und Anleihen zurück und suchen Schutz in Sachwerten. Gold profitiert dabei von seinem Ruf als „sicherer Hafen“ und von dem tief verwurzelten Vertrauen, das ihm über Generationen hinweg entgegengebracht wurde.
Trotz all dieser Vorteile sollte ein Investment in Gold nicht unüberlegt erfolgen. Wie jede Anlageform birgt auch Gold Risiken, etwa durch kurzfristige Preisschwankungen oder durch Lager- und Versicherungskosten bei physischem Besitz. Eine erfolgreiche Anlagestrategie erfordert daher eine ganzheitliche Betrachtung der persönlichen Vermögenssituation, der Anlageziele und des individuellen Risikoempfindens. Es ist ratsam, die Entscheidung für eine Goldinvestition gemeinsam mit einem erfahrenen Finanz- oder Vermögensberater zu treffen. Nur so lässt sich sicherstellen, dass Gold im richtigen Verhältnis zu anderen Anlageklassen steht und optimal zur langfristigen Finanzplanung beiträgt.
Gold ist somit weit mehr als ein glänzendes Metall. Es ist ein Symbol für Beständigkeit in einer sich ständig verändernden Welt – ein Anker im Sturm der Märkte. Wer seine Stärken versteht und es gezielt in seine Anlagestrategie integriert, kann von seiner Stabilität profitieren, ohne die Chancen anderer Anlageformen aus den Augen zu verlieren.
Kalenderwoche 39 | 06.10. - 12.10.25
Gold, Silber oder beides? Wie Sie mit kluger Strategie Steuern sparen und Rendite sichern
In Zeiten wachsender Unsicherheit und schwankender Finanzmärkte rückt die Frage nach sicheren Sachwerten zunehmend in den Fokus von Privatanlegern. Gold und Silber gelten seit jeher als Klassiker dieser Kategorie – doch welches Edelmetall bietet mehr Potenzial, und kann man nicht gleich auf beide setzen? Der Blick auf die Fakten zeigt: Beide Metalle haben ihre Vor- und Nachteile, und eine kluge Beimischung von Gold und Silber kann sich durchaus als sinnvolle Depotstrategie erweisen. In diesem Artikel soll neutral untersucht werden, worauf Investoren achten sollten – insbesondere in Bezug auf Steuern und das Thema Zollfreilager in der Schweiz – und wo sich Chancen und Risiken verbergen.
Gold hat für viele Anleger den Vorteil, dass Anlagegold (beispielsweise Barren mit hoher Feinheit) in Deutschland von der Mehrwertsteuer befreit ist. Damit entfallen bei einem physischen Goldkauf die typischen 19 % Umsatzsteuer, wie sie sonst auf viele handelsübliche Güter erhoben werden. Dieser Steuervorteil verringert die Einstiegskosten und erleichtert die Kalkulation von Renditen. Zudem gilt, dass private Veräußerungsgewinne aus Anlagegold nach der Spekulationsfrist (ein Jahr Haltedauer) steuerfrei sind, sofern der Verkauf nicht als gewerbliche Tätigkeit einzustufen ist. Damit ist beim langfristigen Goldinvestment eine klare steuerliche Planung möglich. Silber hingegen wird in Deutschland rechtlich anders behandelt: Es zählt zu den sogenannten “Weißmetallen” und unterliegt grundsätzlich der vollen Mehrwertsteuer (19 %) beim Kauf. Das heißt, ein Anleger, der Silber direkt erwirbt, zahlt zunächst 19 % auf den Metallwert aufgeschlagen, bevor überhaupt ein Kursgewinn realisiert werden kann. Diese Auflage belastet die kurzfristige Rentabilität und erhöht die Einstiegshürde.
Ein Weg, diese steuerliche Belastung zu umgehen, bietet das Konzept des Zollfreilagers – insbesondere in der Schweiz. In einem Zollfreilager werden Edelmetalle in einem zoll- und mehrwertsteuerfreien Transitbereich verwahrt, solange sie dort liegen und nicht physisch ausgeführt werden. Für Silber, Platin und Palladium ergibt sich dort ein entscheidender Vorteil: Beim Kauf fällt keine Mehrwertsteuer an, sofern der Erwerb direkt in das Zollfreilager erfolgt und das Metall im Lager verbleibt. Dies erlaubt es Anlegern, Silber in größerem Umfang zu kaufen, ohne die 19 % Mehrwertsteuer sofort zu tragen. Anbieter wie Geiger Edelmetalle bieten solche Lagerlösungen an, bei denen Barren oder Münzen unbegrenzt steuerfrei gelagert werden können – erst bei Auslieferung ins Inland wird die Steuer fällig. In der Schweiz gelten ähnliche Regelungen: Edelmetalle, die unter Zollüberwachung in einem schweizerischen Zollfreilager stehen, können steuerfrei gehandelt und verwahrt werden. Wer das Silber jedoch aus dem Zollfreilager herausführen will, z. B. zur physischen Lieferung nach Deutschland, muss nach Einfuhr die geltende Mehrwertsteuer (bzw. Einfuhrumsatzsteuer) entrichten. In der Praxis bleibt daher das Silber oft dauerhaft im Zollfreilager, und Verkaufs- oder Umschreibungen erfolgen innerhalb dieses zollrechtlichen Bereichs. Dank dieser Konstruktion kann Silber praktisch “mehrwertsteuerfrei” gehandelt werden – unter der Bedingung, dass es im Lager verbleibt und nicht entnommen wird.
Die Kalkulation muss jedoch sorgfältig erfolgen: Die Lagerkosten in Zollfreilagern – typischerweise jährlich berechnet und teilweise gestaffelt – schlagen über die Jahre aufs Ergebnis. Bei kleinen Volumina oder verhältnismäßig hohen Gebühren können diese Kosten den Steuervorteil zum Teil auffressen. Andererseits kann der eingesparte Mehrwertsteueraufschlag (bei Silber bis zu 19 %) je nach Kaufvolumen eine nennenswerte Ersparnis darstellen. Außerdem sind Handelsvolumen, Liquidität und Anbieterbedingungen entscheidend: Nicht alle Edelmetallhändler akzeptieren jede Münze oder Barrenart im Zollfreilager, und die Möglichkeit, das Edelmetall rasch zu verkaufen oder umzuschichten, ist oft an die Bedingungen des Lagerbetreibers gebunden.
Vor diesem Hintergrund ergibt sich ein differenziertes Bild: Gold bietet steuerliche Klarheit und geringe Reibungsverluste beim Kauf und Verkauf, ist über Jahrzehnte hinweg ein bewährter Wertspeicher, und seine Marktstruktur ist besonders stabil. Silber hingegen kann bei kluger Nutzung von Zollfreilagern eine höhere Hebelwirkung aufweisen, weil der Steuersprung entfällt, und bei Nachfrage- und Industriemetallzyklen überproportionale Gewinne möglich sind. Aber Silber bleibt volatiler und steuerlich komplexer.
Für einen langfristig orientierten Anleger kann eine Mischung aus Gold und Silber sinnvoll sein – eine Depotbeimischung, in der Gold als stabilisierender Faktor gilt und Silber auf Renditechancen setzt. Die genaue Gewichtung hängt von Risikotoleranz, Kapitalhöhe, Planungshorizont und persönlichen Präferenzen ab. Wichtig ist, dass Anleger vor dem Einstieg mit einem erfahrenen Finanz- oder Vermögensberater sprechen, um individuelle Aspekte wie Steuersituation, Depotstruktur, Liquiditätsbedarf und rechtliche Rahmenbedingungen zu berücksichtigen. Nur so lässt sich ein solides Edelmetallinvestment entwickeln, das Chancen auf Wertsteigerung mit steuerlicher Effizienz verbindet – und das kann durchaus beides sein: Gold und Silber als sinnvolle Depotbausteine.
Kalenderwoche 38 | 29.09. - 05.10.25
Warum jetzt eine breite Diversifikation entscheidend für Ihren Anlageerfolg ist
In Zeiten erhöhter Börsenschwankungen und geopolitischer Unsicherheiten ist eine diversifizierte Anlagestrategie unerlässlich. Aktuelle Entwicklungen wie die geopolitischen Spannungen zwischen Russland und der Ukraine, der Konflikt um Taiwan sowie protektionistische Handelsmaßnahmen, insbesondere die Zollpolitik unter der Führung von Donald Trump, haben die globalen Märkte erheblich beeinflusst. Diese Faktoren führen zu erhöhten Volatilitäten und Unsicherheiten, die Anleger vor Herausforderungen stellen.
Ein besonders augenscheinliches Beispiel für mangelnde Diversifikation zeigt sich im MSCI World Index. Obwohl dieser Index Unternehmen aus 23 Industrieländern umfasst, ist er stark von US-amerikanischen und insbesondere von Technologieunternehmen geprägt. Die Top-10-Unternehmen im MSCI World Index machen einen erheblichen Anteil des Gesamtindex aus, wobei Unternehmen wie NVIDIA, Microsoft und Apple dominieren. Diese Konzentration auf wenige Unternehmen und Sektoren erhöht das Risiko für Anleger, da negative Entwicklungen in diesen Bereichen überproportional auf das gesamte Portfolio wirken können.
In Europa sind insbesondere Frankreich und andere Länder von wirtschaftlichen und politischen Herausforderungen betroffen. In Frankreich führen soziale Unruhen und politische Instabilität zu Unsicherheiten auf den Finanzmärkten. Andere europäische Länder sehen sich mit ähnlichen Problemen konfrontiert, die das Vertrauen in die Märkte beeinträchtigen können. In Kombination mit den globalen geopolitischen Spannungen entsteht ein komplexes Umfeld, das für Anleger schwer vorhersehbar ist.
Ein wirksames Mittel, um solchen Schwankungen entgegenzuwirken, ist ein gut diversifiziertes Multi-Asset-Portfolio. Durch die Kombination verschiedener Anlageklassen wie Aktien, Anleihen, Rohstoffe und Immobilien können Risiken gestreut und potenzielle Verluste in einem Bereich durch Gewinne in einem anderen ausgeglichen werden. Ein solches Portfolio bietet nicht nur Schutz vor Marktschwankungen, sondern auch die Möglichkeit, von unterschiedlichen Marktbedingungen zu profitieren.
In diesem Zusammenhang ist es wichtig zu betonen, dass die aktuelle Marktsituation Anleger vor besondere Herausforderungen stellt. Warren Buffett drückte dies treffend aus: „Man sieht erst, wenn die Ebbe kommt, wer die ganze Zeit über ohne Badehose geschwommen ist.“ Diese Aussage verdeutlicht, dass in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit die Schwächen von Anlagestrategien und -entscheidungen offensichtlich werden. Anleger, die auf eine breite Diversifikation verzichten oder sich zu stark auf einzelne Sektoren oder Regionen konzentrieren, setzen sich erhöhten Risiken aus.
Vor diesem Hintergrund wird die Rolle eines erfahrenen Finanz- oder Vermögensberaters immer wichtiger. Ein solcher Berater kann nicht nur bei der Auswahl geeigneter Anlageprodukte unterstützen, sondern auch dabei helfen, ein Portfolio zu erstellen, das den individuellen Zielen und der Risikobereitschaft entspricht. Gerade in der aktuellen Phase, in der Märkte volatil sind und geopolitische Unsicherheiten bestehen, ist professionelle Beratung ein wertvolles Gut für Anleger.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass eine breite Diversifikation und professionelle Beratung entscheidend sind, um in Zeiten steigender Börsenschwankungen und geopolitischer Verwerfungen erfolgreich zu investieren. Anleger sollten ihre Strategien regelmäßig überprüfen und gegebenenfalls an die sich verändernden Marktbedingungen anpassen, um langfristig von ihren Investitionen zu profitieren.
Kalenderwoche 37 | 22.09. - 28.09.25
Streit um Erbschaftssteuer: Zwischen Gerechtigkeit und Gefahr für Familienunternehmen
Die Diskussion um die Erbschaftssteuer hat in den vergangenen Wochen neue Fahrt aufgenommen. Anlass dafür sind deutliche Wortmeldungen aus Politik und Wirtschaft, die das Thema wieder in den Mittelpunkt stellen. Im Zentrum steht die Frage, wie Vermögen, die über Generationen aufgebaut wurden, künftig vererbt oder übertragen werden sollen – und ob die geltenden Freibeträge und Ausnahmeregelungen noch zeitgemäß sind. Dabei geht es um einen Balanceakt zwischen mehr Gerechtigkeit auf der einen Seite und dem Schutz von Familienunternehmen und Arbeitsplätzen auf der anderen.
Jens Spahn hat die Debatte wesentlich angestoßen, indem er öffentlich auf die ungleiche Verteilung von Vermögen hingewiesen hat. Er stellte klar, dass die Frage nach einer faireren Gestaltung von Erbschaften nicht nur ein Anliegen der politischen Linken sei, sondern eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Damit öffnete er innerhalb der Union einen Diskurs, der für viele überraschend kam und parteiübergreifend Aufmerksamkeit erzeugte.
Lars Klingbeil wiederum betonte, dass auch die SPD Handlungsbedarf sehe. Er stellte in Aussicht, dass politische Lösungen geprüft und mögliche Anpassungen der Erbschaftssteuer diskutiert werden sollten. Zugleich machte er deutlich, dass bei allen Reformschritten die Verfassungstreue und die wirtschaftliche Realität berücksichtigt werden müssen. Klingbeil verdeutlichte damit, dass es nicht um Symbolpolitik, sondern um tragfähige Lösungen geht, die sowohl Gerechtigkeit schaffen als auch Unternehmensnachfolgen sichern.
Auf der anderen Seite warnt Wolfgang Steiger vom Wirtschaftsrat vor vorschnellen Eingriffen. Er sieht in einer Verschärfung der Erbschaftssteuer Gefahren für die mittelständischen Strukturen in Deutschland. Familienunternehmen, die in vielen Regionen als Rückgrat der Wirtschaft gelten, könnten durch höhere Belastungen in ihrer Existenz bedroht werden. Steiger fordert deshalb, dass politische Erwägungen die wirtschaftlichen Folgen stärker einbeziehen müssen.
Besonders brisant wird die Diskussion durch die Entwicklung der Immobilienpreise. Selbst eine selbstgenutzte Immobilie kann je nach Lage heute schnell oberhalb der geltenden Freibeträge liegen. Für Erben bedeutet das, dass sie im Ernstfall mit hohen steuerlichen Belastungen konfrontiert werden, die häufig nur durch Verkauf oder Neuverschuldung zu bewältigen sind. Damit wird deutlich, dass das Thema nicht nur sehr Vermögende betrifft, sondern auch Familien, die „nur“ ein Eigenheim besitzen.
Vor diesem Hintergrund ist klar: Unabhängig vom Ausgang der politischen Debatte sind die Fragen rund um Erbschaft und Schenkung hoch komplex. Wer Vermögen besitzt oder ein Erbe erwartet, sollte sich rechtzeitig beraten lassen. Professionelle Finanz- und Vermögensberater, die Erfahrung mit den Themen Erbschafts- und Schenkungssteuer haben, können hier wertvolle Unterstützung bieten. Sinnvoll ist zudem eine enge Zusammenarbeit mit Anwälten, Notaren und Steuerberatern, um rechtssichere und steueroptimierte Lösungen zu entwickeln.
Fazit: Die politische Diskussion verdeutlicht, dass sich Erben und Erblasser frühzeitig mit dem Thema auseinandersetzen sollten. Wer eine Immobilie oder andere Vermögenswerte besitzt, darf die möglichen Folgen einer Erbschaftssteuer nicht unterschätzen. Fachkundige Beratung ist deshalb der Schlüssel, um langfristig Sicherheit und Klarheit zu schaffen.
Kalenderwoche 36 | 15.09. - 21.09.25
Die 72er-Regel: Wie Zeit und Zinseszins Vermögen schaffen
Die sogenannte 72er-Regel ist ein einfaches, aber wirkungsvolles Werkzeug, um die Verdopplungszeit einer Geldanlage bei konstantem Zinssatz zu berechnen. Sie lautet: 72 geteilt durch den Zinssatz ergibt die Anzahl der Jahre, bis sich das Kapital verdoppelt. Bei einem Zinssatz von 6 % dauert es also etwa 12 Jahre, bis sich das investierte Geld verdoppelt hat. Diese Faustformel ist besonders hilfreich, um die Kraft des Zinseszinseffekts greifbar zu machen – ein zentrales Prinzip langfristiger Vermögensbildung.
Langfristiges Investieren bedeutet, Kapital über viele Jahre hinweg anzulegen, um von Wachstum, Zinseszinsen und der Entwicklung der Märkte zu profitieren. Dabei ist Geduld eine der wichtigsten Tugenden. Wer regelmäßig investiert und nicht bei jeder Marktschwankung nervös wird, kann über Jahrzehnte hinweg ein beachtliches Vermögen aufbauen. Die 72er-Regel zeigt dabei eindrucksvoll, wie entscheidend der gewählte Zinssatz – oder bei Aktieninvestments die durchschnittliche Rendite – für den langfristigen Erfolg ist. Schon kleine Unterschiede im Prozentsatz führen über Zeit zu großen Unterschieden im Endvermögen.
Ein Beispiel: Wer 10.000 Euro in einen breit gestreuten Aktienfonds investiert, der im Durchschnitt 8 % Rendite pro Jahr erwirtschaftet, kann laut 72er-Regel mit einer Verdopplung des Kapitals etwa alle 9 Jahre rechnen. Nach 9 Jahren wären daraus 20.000 Euro geworden, nach 18 Jahren 40.000 Euro, nach 27 Jahren 80.000 Euro – und nach 36 Jahren sogar 160.000 Euro. Ohne zusätzliche Einzahlungen! Dieses Beispiel zeigt eindrucksvoll, wie mächtig der Zinseszinseffekt über längere Zeiträume wirkt – vorausgesetzt, man bleibt investiert und lässt sich nicht von kurzfristigen Rückschlägen verunsichern.
Gerade in Zeiten niedriger Zinsen und volatiler Märkte ist es umso wichtiger, eine durchdachte Anlagestrategie zu verfolgen. Dabei hilft nicht nur die Mathematik, sondern vor allem die Erfahrung. Denn langfristiges Investieren ist kein Sprint, sondern ein Marathon. Emotionale Entscheidungen, kurzfristige Trends oder das Streben nach schnellen Gewinnen führen oft zu Fehlern, die sich langfristig negativ auswirken können.
Daher ist es ratsam, sich bei der Geldanlage von erfahrenen Finanz- oder Vermögensberatern begleiten zu lassen. Sie helfen nicht nur bei der Auswahl geeigneter Produkte, sondern auch dabei, eine individuelle Strategie zu entwickeln, die zu den persönlichen Zielen und Lebensumständen passt. Ein guter Berater bringt nicht nur Fachwissen mit, sondern auch die nötige Ruhe und Weitsicht, um Anleger durch turbulente Zeiten zu führen. So wird aus der einfachen 72er-Regel ein Baustein einer ganzheitlichen Vermögensplanung – mit dem Ziel, finanzielle Freiheit und Sicherheit zu erreichen.
Kalenderwoche 35 | 08.09. - 14.09.25
Warum Day-Trading & Social Trading selten lohnen – und welche Strategie wirklich Vermögen aufbaut
Trading, insbesondere in seiner kurzfristigen Ausprägung wie Day-Trading oder Social Trading, führt laut zahlreichen wissenschaftlichen Untersuchungen regelmäßig zu schlechteren Ergebnissen als langfristiges Investieren. Eine viel zitierte Untersuchung von Brad M. Barber und Terrance Odean analysierte das Verhalten von über 78.000 Privatanlegern und zeigte, dass besonders aktive Trader deutlich hinter dem Markt zurückblieben. Die Gruppe mit der höchsten Handelsaktivität erzielte nach Abzug der Handelskosten eine durchschnittliche jährliche Rendite, die um mehrere Prozentpunkte unter der von weniger aktiven Anlegern lag. Dieses Ergebnis ist kein Einzelfall. Auch ähnliche Studien in anderen Ländern wie China und Finnland zeigten, dass häufige Handelsentscheidungen tendenziell mit geringeren Renditen verbunden sind.
Ein experimenteller Ansatz, durchgeführt von Marco Batista, Emanuele Massaro, Jean-Philippe Bouchaud, Damien Challet und Cars Hommes, verglich das Verhalten von Tradern in einem künstlich geschaffenen Markt. Das Ergebnis: Trader, die früh investierten und ihre Positionen langfristig hielten, erzielten Renditen von mehreren Hundert Prozent. Teilnehmer, die regelmäßig handelten, erzielten dagegen deutlich geringere Gewinne oder Verluste. Ursache hierfür war unter anderem der sogenannte „Market Impact“ – die Tatsache, dass das eigene Handeln den Markt beeinflusst und damit die Preise zuungunsten des Traders verändern kann.
Auch auf technischer Ebene bieten viele kurzfristige Handelsstrategien keinen nachhaltigen Vorteil. Untersuchungen an asiatischen Börsen haben gezeigt, dass Indikatoren wie gleitende Durchschnitte oder Trendbrüche ohne Berücksichtigung der Handelskosten mitunter eine Überrendite versprachen. Sobald jedoch Gebühren, Spreads und Steuern einbezogen wurden, verschwand dieser vermeintliche Vorteil und schnitt schlechter ab als eine einfache Buy-and-Hold-Strategie.
Ein besonders kritischer Bereich ist das sogenannte Mirror- oder Copy-Trading, bei dem Anleger automatisch die Trades anderer, vermeintlich erfolgreicher Händler nachbilden. In einer mehrjährigen Untersuchung des Massachusetts Institute of Technology unter Leitung von Yaniv Altshuler wurde deutlich, dass die große Mehrheit der aktiven Trader im Social-Trading-Umfeld langfristig Verluste erlitt. Zwar erzielten kopierende Anleger in bestimmten Zeiträumen bessere Ergebnisse als solche, die selbst aktiv handelten, doch insgesamt lag die Erfolgsquote deutlich unter dem Marktdurchschnitt. Besonders problematisch ist die Tatsache, dass viele dieser Strategien auf sehr kurze Zeiträume ausgerichtet sind und durch Plattformen oder Anbieter mit Eigeninteressen beworben werden.
In einem kritischen Bericht, der von einem großen deutschen Nachrichtensender veröffentlicht wurde, wurde auf die Risiken von Mirror-Trading-Plattformen eingegangen. Dort wurde aufgezeigt, wie einige Anbieter systematisch Ranglisten manipulierten, indem sie mehrere Konten mit gegensätzlichen Strategien führten. So konnten sie sicherstellen, dass mindestens eines ihrer Konten stets erfolgreich aussah – und genau dieses wurde dann in den Vordergrund gestellt. Anleger, die sich an diesen scheinbar erfolgreichen Vorbildern orientierten, verloren häufig große Teile ihres Kapitals.
Verhaltensökonomische Studien liefern weitere Erklärungen für die unterdurchschnittliche Performance vieler Trader. Ein weit verbreitetes Phänomen ist der sogenannte Dispositionseffekt: Anleger neigen dazu, Gewinne zu früh mitzunehmen und Verluste zu lange auszusitzen. Auch in experimentellen Studien mit echten Anlegerdaten wurde beobachtet, dass Trader dazu neigen, in Verlustphasen noch riskanter zu agieren, in der Hoffnung, Verluste schnell wieder auszugleichen. Dies führt in vielen Fällen zu noch größeren Verlusten.
Hinzu kommt, dass viele Trader emotional auf Marktbewegungen reagieren und dadurch ihr Verhalten anpassen – oft mit negativen Folgen. In einem groß angelegten Experiment mit mehreren Hundert Teilnehmern wurde festgestellt, dass bereits die bloße Beobachtung erfolgreicher Mitspieler dazu führte, dass die eigenen Risiken erhöht wurden – mit dem Ergebnis, dass viele Teilnehmer ihre ursprünglichen Strategien verließen und am Ende unzufriedener waren als zuvor.
Letztlich zeigt sich, dass es äußerst schwierig ist, den Markt durch kurzfristiges Handeln zu schlagen. Selbst viele professionelle Fondsmanager, deren Aufgabe es ist, den Markt zu übertreffen, schaffen dies langfristig nicht. Die meisten erzielen nach Abzug der Kosten nicht einmal die Rendite breit gestreuter Indexfonds. Wer also als Privatanleger ohne tiefes Fachwissen, Zeit und Disziplin versucht, durch aktives Trading erfolgreich zu sein, geht ein hohes Risiko ein – bei geringer Aussicht auf Erfolg.
Das Fazit aus den zahlreichen Studien und praktischen Beobachtungen ist eindeutig: Langfristiges Investieren, insbesondere in breit gestreute Anlageinstrumente wie Investmentfonds, ist der überlegene Weg zum Vermögensaufbau. Wer diesen Weg gehen möchte, sollte sich von einem professionellen und erfahrenen Finanz- oder Vermögensberater unterstützen lassen. Solche Berater können helfen, die persönliche Risikobereitschaft zu analysieren, ein sinnvolles Portfolio aufzubauen und emotionale Fehlentscheidungen zu vermeiden.
Langfristige Strategien schlagen hektisches Trading – und wer nachhaltig Vermögen aufbauen will, sollte auf solide Planung statt auf schnelle Gewinne setzen.
Kalenderwoche 34 | 01.09. - 07.09.25
Wenn Handeln zur Falle wird – Warum häufige Wertpapiertransaktionen Anleger Geld kosten
In der modernen Welt des Wertpapierhandels zeigt sich ein auffälliges Muster im Verhalten privater Anleger: Sie handeln zu häufig und verlieren dabei Geld – nicht selten durch unnötige Transaktionskosten. Der alte Spruch „Hin und her macht Taschen leer“ trifft den Kern dieses Problems erstaunlich präzise. Während institutionelle Investoren strategisch und langfristig agieren, neigen Privatanleger dazu, impulsiv zu kaufen und zu verkaufen – oft getrieben von Emotionen und äußeren Einflüssen. Die Motivation hinter diesem Verhalten ist vielschichtig. Einerseits stehen Bankmitarbeiter unter dem Druck, Erträge zu generieren, was sie dazu verleiten kann, Kunden zu häufigen Umschichtungen zu animieren. Andererseits verdienen Neobroker nur dann Geld, wenn ihre Kunden handeln – je mehr Transaktionen, desto höher die Einnahmen durch Gebühren, Spreads oder Orderflats. Diese strukturellen Anreize fördern ein Verhalten, das dem langfristigen Vermögensaufbau entgegenwirkt. Besonders problematisch ist das sogenannte „Do-it-yourself“-Investieren, bei dem Anleger in euphorischen Marktphasen selbstbewusst Aktien kaufen, nur um sie in Krisenzeiten panisch wieder zu verkaufen. Dieses prozyklische Verhalten führt dazu, dass Anleger teuer einkaufen und billig verkaufen – ein Rezept für Verluste. Die Psychologie spielt dabei eine zentrale Rolle: Gier und Angst sind mächtige Triebfedern, die rationale Entscheidungen überlagern. Wer sich von kurzfristigen Marktbewegungen leiten lässt, verliert nicht nur Geld, sondern auch die Chance auf nachhaltigen Vermögenszuwachs. Ein bewusster Umgang mit dem eigenen Anlageverhalten, gepaart mit einer klaren Strategie und Disziplin, ist daher essenziell. Nur wer versteht, wie Märkte funktionieren und welche Interessen hinter bestimmten Empfehlungen stehen, kann sich dem Sog des ständigen Handelns entziehen und langfristig erfolgreich investieren.
Kalenderwoche 33 | 25.08. - 31.08.25
Berliner Testament: Beliebt, aber oft steuerlich nachteilig
Das Berliner Testament ist eine besondere Form des gemeinschaftlichen Testaments, das vor allem bei Ehepaaren beliebt ist, um den überlebenden Partner umfassend abzusichern. Dabei setzen sich die Ehepartner gegenseitig als Alleinerben ein und bestimmen, dass nach dem Tod des zweiten Partners das verbleibende Vermögen an die gemeinsamen Kinder oder andere Schlusserben übergeht. Auf den ersten Blick erscheint dies als gerechte und unkomplizierte Lösung, doch in Zeiten stark gestiegener Immobilienwerte und wachsender Vermögen kann diese Gestaltung zu erheblichen steuerlichen Nachteilen führen. Durch die vollständige Erbschaft des überlebenden Partners kommt es dazu, dass sich dessen Vermögen oftmals erheblich vergrößert, da neben den eigenen Vermögenswerten nun auch der gesamte Nachlass des zuerst verstorbenen Partners hinzukommt. Dies kann leicht dazu führen, dass der steuerliche Freibetrag der Kinder im zweiten Erbfall deutlich überschritten wird und eine hohe Erbschaftsteuerlast entsteht. Besonders betroffen sind Familien, in denen Immobilienwerte in den letzten Jahren erheblich gestiegen sind, da diese mit ihrem vollen Verkehrswert in die Erbschaftsteuerberechnung einfließen. Eine mögliche Lösung, um die steuerliche Belastung zu reduzieren, besteht darin, noch zu Lebzeiten Modelle wie den Nießbrauch einzusetzen. Durch eine vorweggenommene Erbfolge mit Nießbrauchsvorbehalt kann Vermögen – insbesondere Immobilien – bereits auf die Kinder übertragen werden, während der übertragende Elternteil weiterhin die Erträge und Nutzungsmöglichkeiten behält. Diese Gestaltung reduziert den steuerlichen Wert des übertragenen Vermögens und ermöglicht gleichzeitig, die Freibeträge mehrfach zu nutzen, wenn die Übertragungen zeitlich gestaffelt erfolgen. So kann das Risiko einer übermäßigen Steuerlast im zweiten Erbfall deutlich gesenkt werden. Dennoch ist jede Vermögens- und Nachlasssituation individuell und erfordert sorgfältige Analyse. Es ist daher entscheidend, dass alle Beteiligten frühzeitig in die Planung einbezogen werden, um rechtliche, steuerliche und familiäre Aspekte miteinander in Einklang zu bringen. Eine solche strategische Herangehensweise unter Einbindung eines erfahrenen Vermögensberaters und eines kompetenten Steuerberaters stellt sicher, dass das Berliner Testament nicht zu einer unbeabsichtigten steuerlichen Belastung für die nächste Generation wird, sondern die ursprüngliche Intention der Absicherung und fairen Verteilung optimal erfüllt.
Kalenderwoche 32 | 18.08. - 24.08.25
Powells Abschiedsrede in Jackson Hole: Weichenstellung für Zinsen und Märkte
Jerome Powell, der amtierende Vorsitzende der US-Notenbank Fed, wird in der kommenden Woche beim renommierten Jackson-Hole-Symposium seine wohl letzte Rede in dieser Funktion halten. Anleger weltweit blicken gespannt auf dieses Ereignis, da die Märkte schon in der Vergangenheit gezeigt haben, dass sie auf seine Worte mit spürbaren Reaktionen reagieren. Gerade weil dieser Auftritt als Weichenstellung für die weitere Zinsentwicklung gilt, ist die Erwartungshaltung besonders groß.
Im Zentrum steht die Frage, wie Powell die Inflation einordnet, die sich zwar abgeschwächt hat, aber nach wie vor oberhalb des offiziellen Zwei-Prozent-Ziels liegt. Ebenso entscheidend sind die jüngsten Signale einer nachlassenden Dynamik am Arbeitsmarkt, die Spielraum für Zinssenkungen eröffnen könnten. Hinzu kommt der politische Druck, unter dem die Fed steht: Einerseits soll sie die Teuerung konsequent bekämpfen, andererseits darf sie die wirtschaftliche Stabilität nicht gefährden. Welche Nuancen Powell in seiner Rede setzt, wird deshalb unmittelbare Auswirkungen auf die Erwartungen der Investoren haben.
Für Anleihemärkte bedeutet schon eine kleine Veränderung im Zinsausblick spürbare Kursbewegungen. Die vielzitierte Sicherheit von Staatsanleihen ist relativ, denn Kurs und Rendite entwickeln sich entgegengesetzt. Steigen die Renditen, sinken die Marktwerte bestehender Papiere. Besonders lange Laufzeiten reagieren empfindlich, da die Duration den Hebel gegenüber Zinsänderungen verstärkt. Selbst moderate Anpassungen können deutliche Buchverluste verursachen, ohne dass das Ausfallrisiko steigt. Auch Faktoren wie Konvexität und Reinvestitionsrisiken beeinflussen die Ertragslage und verdeutlichen, dass die Risikostruktur von Anleihen komplexer ist, als es auf den ersten Blick erscheint.
Die bevorstehende Rede Powells wird daher nicht nur geldpolitische Orientierung geben, sondern auch erneut verdeutlichen, wie eng die Sprache der Notenbank mit den Vermögenspreisen verflochten ist. Für Anleger ist es entscheidend, diese Mechanismen zu verstehen und nicht allein auf Schlagzeilen zu reagieren. Denn wie bei Aktien gilt auch bei Anleihen: Nur mit einer klaren Strategie, die die individuellen Ziele und Risikoprofile berücksichtigt, lassen sich Schwankungen sinnvoll einordnen. Genau deshalb bleibt der Rat eines erfahrenen Finanz- oder Vermögensberaters unverzichtbar, um die eigene Anlagestruktur durch unterschiedliche Zinsphasen hindurch tragfähig auszurichten.
Kalenderwoche 31 | 11.08. - 17.08.25
Nachhaltig investieren: Warum ESG zum Standard der Geldanlage wird
Nachhaltige Geldanlagen, oft unter dem Begriff ESG (Environmental, Social, Governance) zusammengefasst, haben sich in den letzten Jahren von einer Nischenstrategie zu einem zentralen Bestandteil moderner Finanzmärkte entwickelt. Der Begriff ESG steht für drei wesentliche Kriterien, die über die klassischen Finanzkennzahlen hinaus berücksichtigt werden: Umwelt, Soziales und verantwortungsvolle Unternehmensführung. Diese Kriterien dienen als Leitlinie für Investoren, die neben finanzieller Rendite auch ethische, ökologische und soziale Ziele verfolgen möchten. Das Konzept entstand aus der Erkenntnis, dass wirtschaftlicher Erfolg langfristig nur dann gesichert werden kann, wenn Unternehmen verantwortungsvoll mit natürlichen Ressourcen umgehen, faire Arbeitsbedingungen schaffen und transparent geführt werden.
Im Bereich Umwelt stehen Faktoren wie der CO₂-Ausstoß, die Nutzung erneuerbarer Energien, der Umgang mit Abfall oder die Schonung von Wasserressourcen im Vordergrund. Unternehmen, die diese Kriterien erfüllen, können langfristig von einer stärkeren Marktposition profitieren, da politische und gesellschaftliche Entwicklungen zunehmend auf Klimaschutz und Ressourceneffizienz drängen. Im sozialen Bereich geht es unter anderem um Arbeitnehmerrechte, Chancengleichheit, Gesundheitsschutz und die Förderung von Vielfalt. Ein Unternehmen, das seine Mitarbeiter fair behandelt und gesellschaftliche Verantwortung übernimmt, hat oft eine höhere Mitarbeiterbindung und ein besseres Image bei Kunden. Die Komponente Governance umfasst Aspekte wie Unternehmensethik, Transparenz, Korruptionsbekämpfung und die Zusammensetzung von Aufsichtsgremien. Eine gute Unternehmensführung kann nicht nur Skandale verhindern, sondern auch das Vertrauen von Investoren und Stakeholdern stärken.
Nachhaltige Geldanlagen können in unterschiedlichen Formen erfolgen, beispielsweise durch Aktien von Unternehmen, die strenge ESG-Kriterien erfüllen, durch Anleihen, die speziell zur Finanzierung nachhaltiger Projekte aufgelegt werden, oder durch Fonds, die ein breites Portfolio nach ESG-Standards zusammenstellen. Auch sogenannte Impact-Investments, bei denen die Erzielung einer messbaren positiven Wirkung auf Umwelt oder Gesellschaft im Vordergrund steht, gehören zu diesem Bereich. Die Nachfrage nach solchen Anlagen hat in den letzten Jahren erheblich zugenommen. Dies hängt sowohl mit wachsendem Bewusstsein für den Klimawandel als auch mit regulatorischen Vorgaben zusammen, die Finanzmarktakteure verpflichten, Nachhaltigkeitsfaktoren in ihre Entscheidungen einzubeziehen.
Gleichzeitig gibt es auch Kritik und Herausforderungen. Manche Skeptiker befürchten, dass ESG-Investments vor allem als Marketinginstrument genutzt werden, ohne dass die zugrunde liegenden Unternehmen tatsächlich nachhaltiger wirtschaften. Dieses Phänomen, oft als „Greenwashing“ bezeichnet, kann das Vertrauen von Investoren untergraben. Um dem entgegenzuwirken, entwickeln Regierungen und internationale Organisationen Standards und Berichtspflichten, die die Vergleichbarkeit und Transparenz von ESG-Daten erhöhen sollen. Die Europäische Union hat beispielsweise mit der EU-Taxonomie ein Klassifikationssystem geschaffen, das festlegt, welche wirtschaftlichen Aktivitäten als ökologisch nachhaltig gelten.
Aus finanzieller Sicht zeigen zahlreiche Studien, dass nachhaltige Anlagen nicht zwingend mit geringerer Rendite einhergehen müssen. Vielmehr deuten viele Analysen darauf hin, dass Unternehmen mit hohen ESG-Bewertungen widerstandsfähiger gegenüber Krisen sind und langfristig stabilere Erträge erzielen können. Dies liegt unter anderem daran, dass solche Unternehmen Risiken wie Umweltkatastrophen, Rechtsstreitigkeiten oder Reputationsschäden besser vorbeugen. Investoren, die ESG-Kriterien in ihre Strategie integrieren, kombinieren somit die Chance auf eine marktgerechte Rendite mit einem Beitrag zu einer nachhaltigeren Welt. Die zunehmende Verfügbarkeit von ESG-Daten, technologischen Analysewerkzeugen und spezialisierten Finanzprodukten wird voraussichtlich dafür sorgen, dass nachhaltige Geldanlagen künftig noch stärker in den Fokus rücken. Darüber hinaus ist es für Anleger ratsam, bei der Auswahl geeigneter ESG-Anlagen die Unterstützung eines erfahrenen Finanz- oder Vermögensberaters in Anspruch zu nehmen. Ein professioneller Berater kann helfen, die oft komplexen Nachhaltigkeitsbewertungen zu verstehen, geeignete Produkte zu identifizieren und die individuellen Anlageziele optimal mit ESG-Kriterien zu verbinden. So wird nicht nur die finanzielle, sondern auch die nachhaltige Wirkung der Geldanlage maximiert. Es ist zu erwarten, dass ESG in den kommenden Jahren nicht nur ein Trend, sondern ein grundlegender Standard der Kapitalanlage wird, der sowohl die Finanzmärkte als auch die Realwirtschaft prägt.
Kalenderwoche 30 | 04.08. - 10.08.25
Warum aktives Trading selten gewinnt – und was langfristige Investoren besser machen
Trading, insbesondere in seiner kurzfristigen Ausprägung wie Day-Trading oder Social Trading, führt laut zahlreichen wissenschaftlichen Untersuchungen regelmäßig zu schlechteren Ergebnissen als langfristiges Investieren. Eine viel zitierte Untersuchung von Brad M. Barber und Terrance Odean analysierte das Verhalten von über 78.000 Privatanlegern und zeigte, dass besonders aktive Trader deutlich hinter dem Markt zurückblieben. Die Gruppe mit der höchsten Handelsaktivität erzielte nach Abzug der Handelskosten eine durchschnittliche jährliche Rendite, die um mehrere Prozentpunkte unter der von weniger aktiven Anlegern lag. Dieses Ergebnis ist kein Einzelfall. Auch ähnliche Studien in anderen Ländern wie China und Finnland zeigten, dass häufige Handelsentscheidungen tendenziell mit geringeren Renditen verbunden sind.
Ein experimenteller Ansatz, durchgeführt von Marco Batista, Emanuele Massaro, Jean-Philippe Bouchaud, Damien Challet und Cars Hommes, verglich das Verhalten von Tradern in einem künstlich geschaffenen Markt. Das Ergebnis: Trader, die früh investierten und ihre Positionen langfristig hielten, erzielten Renditen von mehreren Hundert Prozent. Teilnehmer, die regelmäßig handelten, erzielten dagegen deutlich geringere Gewinne oder Verluste. Ursache hierfür war unter anderem der sogenannte „Market Impact“ – die Tatsache, dass das eigene Handeln den Markt beeinflusst und damit die Preise zuungunsten des Traders verändern kann.
Auch auf technischer Ebene bieten viele kurzfristige Handelsstrategien keinen nachhaltigen Vorteil. Untersuchungen an asiatischen Börsen haben gezeigt, dass Indikatoren wie gleitende Durchschnitte oder Trendbrüche ohne Berücksichtigung der Handelskosten mitunter eine Überrendite versprachen. Sobald jedoch Gebühren, Spreads und Steuern einbezogen wurden, verschwand dieser vermeintliche Vorteil und schnitt schlechter ab als eine einfache Buy-and-Hold-Strategie.
Ein besonders kritischer Bereich ist das sogenannte Mirror- oder Copy-Trading, bei dem Anleger automatisch die Trades anderer, vermeintlich erfolgreicher Händler nachbilden. In einer mehrjährigen Untersuchung des Massachusetts Institute of Technology unter Leitung von Yaniv Altshuler wurde deutlich, dass die große Mehrheit der aktiven Trader im Social-Trading-Umfeld langfristig Verluste erlitt. Zwar erzielten kopierende Anleger in bestimmten Zeiträumen bessere Ergebnisse als solche, die selbst aktiv handelten, doch insgesamt lag die Erfolgsquote deutlich unter dem Marktdurchschnitt. Besonders problematisch ist die Tatsache, dass viele dieser Strategien auf sehr kurze Zeiträume ausgerichtet sind und durch Plattformen oder Anbieter mit Eigeninteressen beworben werden.
In einem kritischen Bericht, der von einem großen deutschen Nachrichtensender veröffentlicht wurde, wurde auf die Risiken von Mirror-Trading-Plattformen eingegangen. Dort wurde aufgezeigt, wie einige Anbieter systematisch Ranglisten manipulierten, indem sie mehrere Konten mit gegensätzlichen Strategien führten. So konnten sie sicherstellen, dass mindestens eines ihrer Konten stets erfolgreich aussah – und genau dieses wurde dann in den Vordergrund gestellt. Anleger, die sich an diesen scheinbar erfolgreichen Vorbildern orientierten, verloren häufig große Teile ihres Kapitals.
Verhaltensökonomische Studien liefern weitere Erklärungen für die unterdurchschnittliche Performance vieler Trader. Ein weit verbreitetes Phänomen ist der sogenannte Dispositionseffekt: Anleger neigen dazu, Gewinne zu früh mitzunehmen und Verluste zu lange auszusitzen. Auch in experimentellen Studien mit echten Anlegerdaten wurde beobachtet, dass Trader dazu neigen, in Verlustphasen noch riskanter zu agieren, in der Hoffnung, Verluste schnell wieder auszugleichen. Dies führt in vielen Fällen zu noch größeren Verlusten.
Hinzu kommt, dass viele Trader emotional auf Marktbewegungen reagieren und dadurch ihr Verhalten anpassen – oft mit negativen Folgen. In einem groß angelegten Experiment mit mehreren Hundert Teilnehmern wurde festgestellt, dass bereits die bloße Beobachtung erfolgreicher Mitspieler dazu führte, dass die eigenen Risiken erhöht wurden – mit dem Ergebnis, dass viele Teilnehmer ihre ursprünglichen Strategien verließen und am Ende unzufriedener waren als zuvor.
Letztlich zeigt sich, dass es äußerst schwierig ist, den Markt durch kurzfristiges Handeln zu schlagen. Selbst viele professionelle Fondsmanager, deren Aufgabe es ist, den Markt zu übertreffen, schaffen dies langfristig nicht. Die meisten erzielen nach Abzug der Kosten nicht einmal die Rendite breit gestreuter Indexfonds. Wer also als Privatanleger ohne tiefes Fachwissen, Zeit und Disziplin versucht, durch aktives Trading erfolgreich zu sein, geht ein hohes Risiko ein – bei geringer Aussicht auf Erfolg.
Das Fazit aus den zahlreichen Studien und praktischen Beobachtungen ist eindeutig: Langfristiges Investieren, insbesondere in breit gestreute Anlageinstrumente wie Investmentfonds, ist der überlegene Weg zum Vermögensaufbau. Wer diesen Weg gehen möchte, sollte sich von einem professionellen und erfahrenen Finanz- oder Vermögensberater unterstützen lassen. Solche Berater können helfen, die persönliche Risikobereitschaft zu analysieren, ein sinnvolles Portfolio aufzubauen und emotionale Fehlentscheidungen zu vermeiden.
Langfristige Strategien schlagen hektisches Trading – und wer nachhaltig Vermögen aufbauen will, sollte auf solide Planung statt auf schnelle Gewinne setzen.
Kalenderwoche 29 | 28.07. - 03.08.25
Mensch vs. Maschine: Warum KI allein keine gute Geldanlage garantiert
Künstliche Intelligenz hat die Art und Weise, wie Menschen investieren, grundlegend verändert. Vor allem durch sogenannte Robo‑Advisor-Systeme wurde die Geldanlage automatisiert, standardisiert und für viele Anleger zugänglicher gemacht. Diese digitalen Plattformen analysieren das individuelle Risikoprofil, setzen darauf basierende Portfolio-Strukturen um und passen regelmäßig die Gewichtung der Anlageklassen an. Ihr zentrales Versprechen: objektive, datenbasierte Entscheidungen und eine kostengünstige Alternative zur klassischen Beratung. Doch der Blick auf die Realität zeigt, dass die erhofften Vorteile nicht immer zu den gewünschten Ergebnissen führen.
In mehreren Marktphasen der letzten Jahre haben sich Robo‑Advisor nicht so stabil oder effizient verhalten, wie es die algorithmische Logik vermuten ließe. Besonders auffällig war, dass in Krisenzeiten wie der Corona-Pandemie oder der Zinsschockphase 2022 automatisierte Systeme häufig zu spät oder unvorteilhaft reagierten. Die Algorithmen waren entweder zu träge, um Verluste abzufedern, oder reduzierten in volatilen Märkten die Aktienquote zu stark, wodurch Anleger nicht an anschließenden Erholungen teilhaben konnten. Anders als menschliche Berater, die in solchen Phasen taktische Entscheidungen treffen, agieren Robo‑Advisor ausschließlich innerhalb vordefinierter Parameter.
Auch langfristige Auswertungen zeigen, dass viele dieser Systeme hinter den Erwartungen zurückbleiben. In Vergleichen mit klassischen Mischfonds schnitten viele Robo‑Advisor deutlich schlechter ab. Während Multi-Asset Fonds häufig klar strukturierte und günstige Ergebnisse liefern, verursachen viele digitale Vermögensverwalter zwar niedrige Gebühren, erzielen aber oft nur durchschnittliche oder sogar unterdurchschnittliche Renditen. Besonders deutlich wird das, wenn man berücksichtigt, dass einige Plattformen in einem mehrjährigen Zeitraum nicht einmal die Performance einfacher Benchmark-Indizes erreichten.
Ein weiterer entscheidender Punkt ist die psychologische Komponente. KI und automatisierte Systeme können zwar Datenmengen in Echtzeit auswerten, aber sie können keine emotionale Stabilität vermitteln. Anleger, die ausschließlich digital betreut werden, sind in der Regel auf sich allein gestellt, wenn es um Ängste in Baisse-Phasen oder um Unsicherheiten bei geopolitischen Entwicklungen geht. Das führt dazu, dass sie häufig zu früh verkaufen, zu spät einsteigen oder irrational auf Kursschwankungen reagieren. Genau hier kommt der Mensch ins Spiel: Ein erfahrener Finanz- oder Vermögensberater kann nicht nur beruhigen, sondern auch individuell begleiten, motivieren und in Phasen der Unsicherheit rationale Entscheidungen fördern.
Empirische Untersuchungen belegen zudem, dass Anleger, die persönliche Beratung in Anspruch nehmen, im Durchschnitt eine rund drei Prozent höhere jährliche Rendite erzielen als Anleger, die auf Beratung verzichten. Dieser Mehrwert entsteht durch strategisch überlegte Portfolioentscheidungen, professionelle Risikoanalyse, steuerliche Optimierung und emotionale Unterstützung. Die Beratung führt dazu, dass Anleger disziplinierter investieren, weniger Fehler machen und konsequenter an langfristigen Zielen festhalten.
Natürlich bieten KI-Systeme auch klare Vorteile. Sie sorgen für transparente Entscheidungsfindung, automatisiertes Rebalancing, strukturierte Risikomodelle und standardisierte Investmentprozesse. Für Anleger mit einfachen Zielen, wenig Zeit oder geringen Einstiegskapital sind solche Plattformen eine nützliche Lösung. Doch je komplexer die Lebenssituation, desto mehr stößt ein rein algorithmischer Ansatz an seine Grenzen.
Im Ergebnis lässt sich sagen: Künstliche Intelligenz ist eine hervorragende Ergänzung in der Welt der Geldanlage – sie hilft dabei, Prozesse zu automatisieren, Emotionen zu reduzieren und Transparenz zu schaffen. Doch sie ersetzt nicht die persönliche Betreuung durch einen erfahrenen Vermögensberater.
Die besten Resultate entstehen dann, wenn Mensch und Maschine Hand in Hand arbeiten: Die KI liefert Daten, Struktur und Effizienz, der Berater liefert Erfahrung, Strategie und das entscheidende Feingefühl für den individuellen Anleger. Wer beides nutzt, ist langfristig am besten aufgestellt.
Kalenderwoche 28 | 21.07. - 27.07.25
Steueroptimierter Vermögensübergang: Langfristige Planung mit kluger Struktur
Der Vermögensübergang von einer Generation zur nächsten ist nicht nur ein familiäres, sondern auch ein steuerliches Thema von erheblicher Bedeutung. Während viele Anleger und Vermögensinhaber bei der Vermögensplanung vorrangig an Einkommens- und Kapitalertragsteuer denken, wird ein entscheidender Aspekt oft übersehen: Bestimmte Finanzprodukte unterliegen im Falle des Übergangs nicht der Einkommensteuer, sondern ausschließlich der Schenkungs- bzw. Erbschaftsteuer. Diese steuerliche Trennung eröffnet Raum für gezielte Gestaltungen, die nicht nur steuerlich vorteilhaft sind, sondern auch generationsübergreifend strategisch eingesetzt werden können.
Ein zentrales Element dabei sind die persönlichen Freibeträge bei der Schenkungs- und Erbschaftsteuer. Diese betragen aktuell beispielsweise 400.000 Euro pro Kind und können alle zehn Jahre erneut in Anspruch genommen werden. Das bedeutet, dass ein über Jahre gestreckter Vermögensübertrag innerhalb der Familie unter Nutzung dieser Freibeträge weitgehend steuerfrei erfolgen kann. Durch langfristige Planung lässt sich somit verhindern, dass beim späteren Erbfall unnötig Steuern anfallen, nur weil vorher keine Weichen gestellt wurden.
Besonders relevant wird dies im Hinblick auf Finanzprodukte, bei denen eine steuerbegünstigte Übertragung möglich ist. So existieren beispielsweise Produkte mit eingetragenen Bezugsberechtigten, etwa bestimmte Lebensversicherungen oder Depots mit Todesfallregelungen. In der Praxis zeigt sich jedoch häufig, dass diese Begünstigten vor vielen Jahren bestimmt wurden – möglicherweise in einer völlig anderen Lebenssituation. Wer etwa eine frühere Lebenspartnerin oder einen längst entfremdeten Verwandten als Bezugsberechtigten eingesetzt hat, läuft Gefahr, dass das eigene Vermögen im Todesfall nicht in die gewünschten Hände gelangt. Daher ist es essenziell, diese Regelungen regelmäßig zu überprüfen und gegebenenfalls anzupassen.
Auch bei Immobilien und Wertpapierdepots gibt es kluge Gestaltungsmöglichkeiten, etwa durch Einräumung von Nießbrauchrechten oder Wohnrechten. So kann Vermögen bereits zu Lebzeiten übertragen werden, ohne dass der Schenkende die Kontrolle oder den Nutzen vollständig aufgeben muss. Diese Konstruktionen ermöglichen es, steuerlich optimiert zu handeln und gleichzeitig sicherzustellen, dass die wirtschaftliche Lebensführung nicht beeinträchtigt wird. Wichtig ist dabei die präzise juristische und steuerliche Ausgestaltung, damit der gewünschte Effekt tatsächlich eintritt.
Ein weiterer zentraler Punkt ist die frühzeitige Nachlassregelung. Wer Entscheidungen über sein Vermögen aufschiebt, riskiert nicht nur Streitigkeiten unter den Erben, sondern auch eine steuerlich ungünstige Aufteilung. Solange der Erblasser oder Schenkende noch geschäfts- und entscheidungsfähig ist, sollte die Vermögensstrukturierung gemeinsam mit den späteren Erben oder Beschenkten in Angriff genommen werden. Dies fördert nicht nur die familiäre Harmonie, sondern sichert auch das Vermögen in seiner Substanz.
Im Fazit lässt sich sagen: Ein steueroptimierter Vermögensübergang ist kein Zufall, sondern das Ergebnis einer langfristigen, strukturierten und generationenübergreifenden Planung. Dieses Zusammenspiel zwischen Erblasser oder Schenkendem und den zukünftigen Empfängern sollte auf Offenheit, Klarheit und gegenseitigem Vertrauen beruhen. Unerlässlich dabei ist die frühzeitige Einbindung eines erfahrenen Finanz- oder Vermögensberaters. Nur mit professioneller Expertise lassen sich die steuerlichen, rechtlichen und wirtschaftlichen Möglichkeiten wirklich sinnvoll nutzen – zum Wohle der Familie und zur Sicherung des Vermögens für kommende Generationen.
Kalenderwoche 27 | 14.07. - 20.07.25
Private Equity - Chancen, Risiken und der richtige Umgang
Private Equity, also außerbörsliches Beteiligungskapital, steht für eine Anlageform, die bei institutionellen Investoren, vermögenden Privatpersonen und zunehmend auch bei Privatanlegern Beachtung findet. Das Prinzip: Kapital fließt in nicht börsennotierte Unternehmen, häufig Startups oder wachstumsstarke Mittelständler, mit dem Ziel, deren Entwicklung zu fördern und anschließend mit Gewinn auszusteigen – etwa durch einen Börsengang oder Verkauf. Doch so verlockend die Erfolgsgeschichten von innovativen Startups und spektakulären Renditen klingen, so groß sind auch die Risiken, die mit dieser Anlageform einhergehen.
Private Equity verspricht hohe Renditechancen – allerdings unter der Voraussetzung, dass das jeweilige Unternehmen erfolgreich wächst und die Investoren am Aufschwung partizipieren können. Gerade junge Technologieunternehmen oder Startups können bei entsprechender Entwicklung beeindruckende Wertsteigerungen erzielen. Solche Erfolge, wie sie von Unternehmen wie BioNTech oder Zalando berichtet werden, dienen oft als Vorbilder und locken Anleger an. Doch diese Geschichten zeigen nur eine Seite der Medaille. Die Kehrseite – nämlich die Vielzahl an gescheiterten Beteiligungen – bleibt meist im Verborgenen. Viele Investitionen verlaufen still und leise im Sande, Unternehmen gehen insolvent, das eingesetzte Kapital ist verloren.
Ein aktuelles Beispiel für ein solches Risiko ist das Münchner Flugtaxi-Startup Lilium. Trotz großer Ambitionen, internationaler Investoren und technischer Innovationskraft musste das Unternehmen aufgrund wirtschaftlicher Schwierigkeiten und mangelhafter politischer Unterstützung in der Abstimmung zu Infrastruktur und Genehmigungen Insolvenz anmelden. Der Fall zeigt deutlich, wie stark Private-Equity-Investments auch von externen Faktoren wie politischer Stabilität und regulatorischen Rahmenbedingungen abhängig sind – selbst bei zunächst aussichtsreichen Projekten.
Darüber hinaus sind Private-Equity-Anlagen in der Regel illiquide: Das investierte Kapital ist oft für mehrere Jahre gebunden, ein schneller Verkauf ist nicht ohne Weiteres möglich. Hinzu kommt eine hohe Intransparenz, da Beteiligungen meist nicht der Aufsicht und Berichterstattungspflicht öffentlicher Märkte unterliegen. Anleger müssen sich auf die Angaben der Beteiligungsgesellschaften verlassen, was fundierte Entscheidungen erschwert.
Aus diesen Gründen sollten Private-Equity-Investments immer nur eine Beimischung in einem breit diversifizierten Gesamtportfolio darstellen. Experten empfehlen hier eine Quote von maximal 5–10 Prozent des gesamten Vermögens. Wer sich mit dem Gedanken trägt, in diesen Bereich zu investieren, sollte dies ausschließlich nach eingehender Beratung durch einen erfahrenen Finanz- oder Vermögensberater tun. Die Einschätzung von Chancen und Risiken, die Auswahl geeigneter Beteiligungen sowie die Bewertung der eigenen Risikotragfähigkeit sind entscheidend, um schwerwiegende Verluste zu vermeiden.
Private Equity bleibt ein spannendes, aber anspruchsvolles Feld. Wer sich hier engagieren will, braucht nicht nur Risikobereitschaft, sondern auch Geduld, Expertise und ein starkes Netzwerk. Nur dann kann diese Anlageform eine sinnvolle Ergänzung in einem ausgewogenen Portfolio sein – und nicht zur kostspieligen Fehlspekulation werden.
Kalenderwoche 27 | 06.07. - 13.07.25
Trumps “Big Beautiful Bill” – Auswirkungen auf die US- und Weltwirtschaft
Mit der erneuten Präsenz Donald Trumps auf der politischen Bühne und der Ankündigung eines umfangreichen wirtschaftspolitischen Maßnahmenpakets, das unter dem populistischen Titel „Big Beautiful Bill“ firmiert, zeichnet sich eine neue Phase der US-Wirtschaftspolitik ab. Der Gesetzentwurf, der massive Steuererleichterungen, weitreichende Deregulierungen und großangelegte Infrastrukturinvestitionen vorsieht, hat bereits jetzt das Potenzial, Märkte weltweit in Bewegung zu versetzen. Während Trump diesen Vorstoß als historischen Wachstumsimpuls verkauft, reagieren Ökonomen, Investoren und internationale Partner mit einer Mischung aus Hoffnung und Skepsis. Die Wirkungen des Gesetzes dürften tiefgreifend sein – sowohl auf nationaler Ebene als auch in der globalen Finanzarchitektur.
In den Vereinigten Staaten könnten kurzfristig positive Wachstumsimpulse ausgelöst werden. Steuererleichterungen für Unternehmen und Haushalte steigern in der Regel den Konsum und begünstigen Investitionen. Gerade die US-Konjunktur, die zuletzt durch Zinserhöhungen und geopolitische Unsicherheiten gebremst wurde, könnte durch das Gesetz wieder an Dynamik gewinnen. Vor allem in den Bereichen Energie, Infrastruktur und Industrieproduktion ist mit einer Stimulierung der wirtschaftlichen Aktivität zu rechnen. Die Aktienmärkte könnten diese Entwicklung zunächst positiv aufnehmen. Historisch betrachtet haben expansive fiskalpolitische Maßnahmen – insbesondere wenn sie unternehmerfreundlich ausgestaltet sind – oftmals für steigende Aktienkurse gesorgt. Besonders Aktien von Unternehmen aus zyklischen Branchen wie Bau, Maschinenbau oder Konsumgüter könnten profitieren. Gleichzeitig könnte ein stärkeres Wirtschaftswachstum die Unternehmensgewinne stützen und damit die Bewertungen an den Börsen untermauern.
Doch der Blick auf die Anleihenmärkte offenbart eine andere Seite der Medaille. Die Finanzierung der geplanten Maßnahmen dürfte zu einer erheblichen Ausweitung der Staatsverschuldung führen. Bereits jetzt ist die Verschuldung der Vereinigten Staaten auf einem Rekordniveau. Neue Ausgabenprogramme im dreistelligen Milliardenbereich werden diese Entwicklung weiter verschärfen. Investoren könnten auf diese fiskalische Expansion mit steigenden Renditen auf US-Staatsanleihen reagieren, was wiederum den Zinsdruck erhöht. Steigende Anleiherenditen würden nicht nur die Kreditkosten für den Staat, sondern auch für Unternehmen und Haushalte erhöhen, was mittelfristig eine Bremswirkung auf die Konjunktur entfalten könnte. Zudem könnte ein solcher Renditeanstieg auch Auswirkungen auf andere Länder haben, vor allem auf Schwellenländer, deren Refinanzierungskosten steigen könnten, wenn Kapital in den renditestärkeren US-Markt abfließt. Die globale Finanzarchitektur ist eng verwoben, und eine expansive US-Finanzpolitik zieht meist auch eine Reaktion der internationalen Märkte nach sich – oft mit weitreichenden Folgen.
Ein weiterer Aspekt ist die Reaktion der US-Notenbank. Sollte das Gesetz zu einem spürbaren Anstieg des Wachstums und damit auch der Inflation führen, könnte die Federal Reserve gezwungen sein, die Zinsen schneller oder stärker anzuheben als derzeit erwartet. Dies wiederum könnte die Volatilität an den Märkten erhöhen, insbesondere wenn sich die Kommunikation zwischen Notenbank und Marktteilnehmern als schwierig erweist. Die Aktienmärkte sind erfahrungsgemäß sensibel gegenüber Änderungen der Zinspolitik, und die Anleihenmärkte könnten unter einer inversen Zinsstrukturkurve leiden, falls kurzfristige Zinssätze deutlich steigen. Auch der US-Dollar dürfte in einem solchen Umfeld an Stärke gewinnen, was wiederum Implikationen für den Welthandel hätte, da ein starker Dollar vor allem Schwellenländer unter Druck setzt, die in Dollar verschuldet sind.
International könnte das „Big Beautiful Bill“ ein wirtschaftspolitisches Signal der Abkopplung senden. Sollten protektionistische Elemente wie Steueranreize für heimische Produktion oder Einfuhrzölle Teil des Pakets werden, könnte dies zu Handelskonflikten führen. Bereits in Trumps erster Amtszeit waren entsprechende Maßnahmen Auslöser von Spannungen mit Partnern wie China und der EU. Ein neuer Handelsstreit in Zeiten einer ohnehin fragilen Weltwirtschaft könnte fatale Folgen haben. Vor allem exportorientierte Volkswirtschaften müssten sich auf neue Unsicherheiten einstellen, was sich in zurückhaltenden Investitionen und schwankenden Kapitalströmen widerspiegeln könnte.
Insgesamt zeigt sich, dass Trumps „Big Beautiful Bill“ zwar kurzfristig Impulse für Wachstum und Märkte liefern kann, aber mittel- und langfristig auch erhebliche Risiken birgt – für die USA ebenso wie für die Weltwirtschaft. Besonders in einem Umfeld, das ohnehin geprägt ist von geopolitischen Spannungen, Inflationsängsten und geldpolitischer Unsicherheit, könnten die Auswirkungen dieses Gesetzes die Volatilität an den Finanzmärkten verstärken. Für Privatanleger wird es damit immer schwieriger, die richtigen Entscheidungen zu treffen. In Phasen schwankender Börsen und unsicherer Märkte ist es daher sinnvoll, sich durch einen erfahrenen Finanz- oder Vermögensberater begleiten zu lassen. Eine individuelle, an die jeweilige Lebenssituation angepasste Strategie kann helfen, Risiken zu steuern, Chancen zu nutzen und emotionale Fehlentscheidungen zu vermeiden. Gerade wenn politische Entscheidungen wie das „Big Beautiful Bill“ Märkte bewegen, ist fundierte Beratung ein stabilisierender Faktor.
Kalenderwoche 26 | 30.06. - 06.07.25
Themenfonds: Zwischen Trend und Trugschluss – wie sinnvoll ist das Investment in Zukunftsthemen wirklich?
Themenfonds und Themen-ETFs erfreuen sich seit einigen Jahren großer Beliebtheit bei Privatanlegern. Sie versprechen die Möglichkeit, gezielt in Zukunftstrends zu investieren – von erneuerbaren Energien über künstliche Intelligenz bis hin zu Wasserstofftechnologie oder Digitalisierung. Die Idee dahinter ist, mit einem fokussierten Investment dort zu investieren, wo gesellschaftlicher Wandel, technologischer Fortschritt oder politische Veränderungen langfristiges Wachstum vermuten lassen. Für viele Anleger klingt das nach einer attraktiven Alternative zu klassischen, breit gestreuten Indexfonds. Doch wie so oft an der Börse gilt auch hier: Wo Chancen locken, lauern auch Risiken. Und gerade bei Themeninvestments werden diese Risiken häufig unterschätzt oder falsch eingeordnet.
Ein zentrales Problem liegt in der Kurzlebigkeit vieler thematischer Fonds. Studien zeigen, dass etwa 80 Prozent aller Themenfonds und -ETFs den zehnten Jahrestag nicht erleben. Sie verschwinden vom Markt, werden liquidiert oder mit anderen Fonds verschmolzen. Oft liegt das daran, dass das einstige Trendthema an Popularität verliert oder wirtschaftlich nicht den gewünschten Erfolg bringt. Die große Schwäche thematischer Investments ist ihre enge Bindung an den Zeitgeist. Was heute als Zukunft gilt, kann morgen bereits überholt sein. Themen, die Anleger begeistern, sind nicht automatisch wirtschaftlich tragfähig oder langfristig ertragreich. Hinzu kommt, dass viele dieser Fonds gerade in Phasen starken Anlegerinteresses lanciert werden, also dann, wenn das Thema bereits einen erheblichen Teil seines anfänglichen Wachstumspotenzials ausgeschöpft hat. In solchen Fällen steigen Anleger zu einem ungünstigen Zeitpunkt ein – oft nahe dem Höhepunkt eines Hypes.
Ein weiteres Problem betrifft das Anlageverhalten der Investoren selbst. Untersuchungen belegen, dass ETF-Anleger, die stark auf thematische Produkte setzen, im Durchschnitt eine schlechtere Performance erzielen als jene, die breit gestreut in globale Märkte investieren. Der Grund dafür liegt nicht nur in der Volatilität vieler Themenmärkte, sondern auch in typischen Verhaltensmustern wie dem Versuch, Trends zu timen oder kurzfristige Bewegungen mitzunehmen. Themenfonds sind naturgemäß konzentriert und damit anfällig für Marktschwankungen, regulatorische Eingriffe oder fundamentale Rückschläge bei einzelnen Schlüsselunternehmen. Wer in solche Fonds investiert, muss bereit sein, hohe Kursschwankungen auszuhalten – was vielen Privatanlegern schwerfällt. Sie steigen oft ein, wenn die Kurse bereits gestiegen sind, und verkaufen in der Schwäche, was die persönliche Rendite weiter schmälert.
Trotz aller Risiken haben Themenfonds ihre Berechtigung im Portfolio – vorausgesetzt, sie werden mit Bedacht eingesetzt. Als gezielte Beimischung können sie dazu beitragen, individuelle Überzeugungen abzubilden oder gezielt auf langfristige Entwicklungen zu setzen. Sie sollten jedoch nicht den Kern eines Portfolios bilden, sondern in einem gut diversifizierten Anlagekonzept eingebettet sein. Entscheidend ist auch, nicht jedem kurzfristigen Trend hinterherzulaufen, sondern mit kühlem Kopf zu analysieren, ob ein Thema strukturelle Substanz besitzt. Dabei kann die Unterstützung durch einen erfahrenen Finanz- oder Vermögensberater einen entscheidenden Unterschied machen. Ein professioneller Blick hilft nicht nur bei der Auswahl passender Produkte, sondern auch bei der richtigen Gewichtung und Einordnung im Gesamtportfolio. Nur so lassen sich die Chancen thematischer Investments nutzen, ohne sich unnötigen Risiken auszusetzen. Themenfonds sind kein Ersatz für Diversifikation – aber als gezielte Ergänzung mit klarem Konzept und professioneller Begleitung können sie ihren Platz in einer modernen Anlagestrategie finden.
Kalenderwoche 25 | 22.06. - 29.06.25
Politische Börsen – Zwischen Krise und Kontinuität
Die weltpolitische Lage ist derzeit geprägt von zahlreichen Krisenherden, die nicht nur geopolitische Spannungen erzeugen, sondern auch die globalen Finanzmärkte beeinflussen. Der anhaltende Krieg in der Ukraine, die Eskalation im Gazastreifen sowie die immer wieder aufflammenden Auseinandersetzungen zwischen Israel und dem Iran sorgen für Unsicherheit und Volatilität an den Börsen. Investoren weltweit verfolgen die Nachrichten mit Sorge, denn politische Konflikte bringen Risiken mit sich, die schwer kalkulierbar sind. In solchen Zeiten sehnen sich Kapitalanleger vor allem nach einem: Stabilität.
Der Wunsch nach Sicherheit ist eines der Grundmotive, die Investoren antreiben. Unternehmen und Staaten, die politische, wirtschaftliche oder rechtliche Verlässlichkeit bieten, gelten als attraktivere Anlageziele. Geopolitische Verwerfungen – wie Kriege, Sanktionen oder politische Machtverschiebungen – stehen diesem Sicherheitsbedürfnis fundamental entgegen. Solche Ereignisse führen häufig zu kurzfristigen Marktreaktionen: Anleger ziehen ihr Kapital aus risikobehafteten Regionen ab, flüchten in vermeintlich sichere Häfen wie den US-Dollar, Gold oder Staatsanleihen. Auch Kursrückgänge an Aktienmärkten sind in solchen Phasen keine Seltenheit.
Doch inmitten dieser berechtigten Sorge wird häufig ein alter Börsenspruch zitiert: „Politische Börsen haben kurze Beine.“ Dieser Ausspruch bringt eine bemerkenswerte Beobachtung auf den Punkt: Auch wenn politische Ereignisse die Märkte kurzfristig stark beeinflussen, verlieren sie auf lange Sicht oft an Bedeutung. Börsenkurse richten sich über Zeiträume hinweg primär nach ökonomischen Fundamentaldaten – etwa dem Wirtschaftswachstum, Unternehmensgewinnen, der Inflation oder Zinspolitik. Selbst gravierende Krisen wie die Finanzkrise 2008, der Arabische Frühling oder der Russland-Ukraine-Konflikt 2014 konnten den langfristigen Aufwärtstrend der globalen Aktienmärkte nicht nachhaltig brechen.
Ein Blick in die Geschichte zeigt: Trotz zahlloser Konflikte, politischer Instabilitäten und sogar Weltkriege sind die Börsenkurse auf lange Sicht gestiegen. Der MSCI World Index etwa, der die Entwicklung der weltweiten Aktienmärkte abbildet, hat sich in den vergangenen Jahrzehnten trotz zahlreicher geopolitischer Krisen kontinuierlich nach oben entwickelt. Das liegt nicht daran, dass politische Ereignisse irrelevant wären, sondern vielmehr daran, dass Märkte mittelfristig ihre Aufmerksamkeit auf reale wirtschaftliche Entwicklungen richten. Investoren preisen politische Risiken ein, gewöhnen sich an bestehende Konflikte oder erkennen, dass wirtschaftliche Auswirkungen begrenzter sind als zunächst befürchtet.
Dennoch sollte man sich nicht der Illusion hingeben, politische Ereignisse seien für die persönliche Vermögensanlage belanglos. Gerade in Zeiten erhöhter Unsicherheit und globaler Unruhe können falsche Entscheidungen schwerwiegende Folgen für das eigene Portfolio haben. Währungen können massiv schwanken, Rohstoffpreise explodieren oder fallen ins Bodenlose, ganze Märkte können für ausländische Investoren unzugänglich werden. Deshalb ist es in solchen Phasen besonders ratsam, die eigene Anlagestrategie zu überdenken, Risiken zu streuen und auf fundierte Informationen zu setzen.
Im Fazit lässt sich sagen: Politische Börsen haben zwar oft nur kurze Beine, doch sie sind keinesfalls zu unterschätzen. Wer in geopolitisch unsicheren Zeiten sein Vermögen schützen und gleichzeitig Chancen nutzen will, sollte nicht auf Emotionen oder Schlagzeilen reagieren. Vielmehr ist es sinnvoll, sich professionellen Rat einzuholen. Ein erfahrener Finanz- oder Vermögensberater kann helfen, Risiken zu bewerten, die persönliche Risikotoleranz zu definieren und eine nachhaltige Anlagestrategie zu entwickeln – gerade dann, wenn die Welt aus den Fugen zu geraten scheint.
Kalenderwoche 24 | 16.06. - 22.06.25
Zinsfalle Anleihe: Warum sichere Anlagen plötzlich wanken
Das Zinsänderungsrisiko ist ein zentrales Thema bei der Bewertung von festverzinslichen Wertpapieren wie Anleihen und Anleihefonds. Während diese Anlageformen oft als besonders sicher und stabil dargestellt werden, birgt gerade das Zinsänderungsrisiko eine nicht zu unterschätzende Gefahr für Anleger. Besonders in Zeiten volatiler Märkte und wirtschaftlicher Unsicherheiten wird deutlich, dass selbst vermeintlich risikoarme Anlagen empfindlich auf makroökonomische Entwicklungen reagieren können.
Das Grundprinzip ist schnell erklärt: Wenn das allgemeine Zinsniveau steigt, sinken die Kurse bestehender Anleihen. Der Grund dafür liegt in der geringeren Attraktivität dieser Papiere im Vergleich zu neu emittierten Anleihen, die zu einem höheren Zinssatz angeboten werden. Anleger sind in einem solchen Umfeld nicht mehr bereit, den gleichen Preis für eine Anleihe zu zahlen, die einen niedrigeren Zinssatz bietet als der aktuelle Marktzins. Umgekehrt steigt der Kurs einer bestehenden Anleihe, wenn das allgemeine Zinsniveau fällt. Denn dann sind ältere Papiere mit einem höheren Zinskupon attraktiver als neu aufgelegte Anleihen mit niedrigeren Zinsen. Dieses direkte Wechselspiel zwischen Marktzins und Anleihekurs führt dazu, dass der Wert von Anleiheinvestments deutlichen Schwankungen unterliegen kann – je nachdem, wie sich das Zinsniveau entwickelt.
Besonders kritisch ist dieses Risiko für Anleger, die in Anleihefonds investieren. Da diese Fonds eine Vielzahl unterschiedlicher Anleihen enthalten, reagieren sie in ihrer Gesamtheit sehr empfindlich auf Veränderungen im Zinsumfeld. Ein Anstieg der Zinsen kann zu einem breit angelegten Kursrückgang innerhalb des Fonds führen – mit der Folge, dass der Wert des Fondsanteils sinkt. Diese Entwicklung kann für konservative Anleger überraschend und enttäuschend sein, insbesondere dann, wenn sie sich auf die häufig beworbene Stabilität und Sicherheit dieser Anlageklasse verlassen haben. Auch der oft vorgebrachte Hinweis, dass Anleihen bei Fälligkeit zu 100 Prozent zurückgezahlt werden, bietet in diesem Zusammenhang keinen Schutz, da es bei einem Verkauf vor Laufzeitende zu erheblichen Kursverlusten kommen kann.
In einer Niedrigzinsphase neigen viele Investoren dazu, in Anleihen mit längerer Laufzeit oder niedrigerer Bonität zu investieren, um überhaupt noch Rendite zu erzielen. Dies erhöht jedoch zusätzlich das Risiko. Lang laufende Anleihen reagieren besonders sensibel auf Zinsänderungen, da der Effekt der Zinsveränderung über die gesamte Restlaufzeit wirkt. Kommt es in einem solchen Umfeld zu einem plötzlichen Zinsanstieg, kann der Wertverlust erheblich sein – ein Szenario, das in den letzten Jahren mehrfach zu beobachten war. Auch die allgemein zunehmende Unsicherheit über die künftige Zinsentwicklung macht die Einschätzung des Risikos schwieriger.
Viele Privatanleger unterschätzen die Auswirkungen des Zinsänderungsrisikos auf ihr Portfolio. Dies liegt nicht selten daran, dass Anleihen und Anleihefonds traditionell als sicher gelten und häufig so beworben werden. Doch Sicherheit darf nicht mit Wertstabilität verwechselt werden. Wer nicht plant, eine Anleihe bis zur Endfälligkeit zu halten, ist den Kursschwankungen des Marktes ausgesetzt und sollte sich der Risiken bewusst sein. Auch steuerliche Aspekte und Liquiditätsbedürfnisse spielen in diesem Zusammenhang eine Rolle, die individuell berücksichtigt werden müssen.
Angesichts der Komplexität des Zinsumfeldes und der zahlreichen Einflussfaktoren, die auf Anleihemärkte wirken, ist es daher unerlässlich, sich vor einer Investitionsentscheidung umfassend beraten zu lassen. Ein erfahrener Finanz- oder Vermögensberater kann helfen, die individuelle Risikoneigung realistisch einzuschätzen und ein Portfolio zu entwickeln, das zu den persönlichen Zielen und finanziellen Rahmenbedingungen passt. Nur so lassen sich unerwartete Verluste vermeiden und Anlageentscheidungen treffen, die langfristig sinnvoll und tragfähig sind.
Kalenderwoche 23 | 09.06. - 15.06.25
Die Staatsschulden der USA und ihre Auswirkungen auf Geldanlagen
Die Vereinigten Staaten von Amerika gelten als wirtschaftliches Rückgrat der Weltwirtschaft. Doch hinter der Fassade wirtschaftlicher Stärke verbirgt sich ein wachsendes Problem: die Staatsverschuldung. Mit über 34 Billionen US-Dollar Schulden sind die USA der größte Schuldner der Welt. Diese Entwicklung hat nicht nur innenpolitische und wirtschaftliche Konsequenzen, sondern beeinflusst auch globale Finanzmärkte und insbesondere die Entscheidungen von Anlegern weltweit.
Die Dynamik der US-Staatsverschuldung
Die US-Staatsverschuldung ist das Ergebnis jahrzehntelanger Haushaltsdefizite, umfangreicher Konjunkturprogramme und wachsender Ausgaben für Verteidigung, Sozialleistungen und Infrastruktur. Besonders in Krisenzeiten – wie der Finanzkrise 2008 oder der COVID-19-Pandemie – wurden massive Schulden aufgenommen, um die Wirtschaft zu stabilisieren. Doch auch in wirtschaftlich stabilen Zeiten gelingt es den USA kaum, ihre Ausgaben durch Einnahmen zu decken.
Ein zentrales Problem ist die regelmäßig erreichte Schuldenobergrenze, die vom Kongress festgelegt wird. Wird diese Grenze nicht rechtzeitig angehoben, droht der Regierung die Zahlungsunfähigkeit. Solche Situationen führen regelmäßig zu politischen Machtspielen, die das Vertrauen in die Stabilität der US-Finanzpolitik erschüttern.
Auswirkungen auf die Finanzmärkte
Die hohen Schulden der USA wirken sich direkt auf die Finanzmärkte aus. US-Staatsanleihen gelten traditionell als sicherer Hafen für Investoren. Doch mit steigender Verschuldung wächst das Risiko, dass die USA ihre Verpflichtungen nicht mehr bedienen können. Dies führt zu höheren Renditen auf US-Anleihen, da Investoren für das gestiegene Risiko kompensiert werden wollen.
Ein weiteres Problem ist die sinkende Nachfrage nach US-Staatsanleihen durch ausländische Investoren. Länder wie China oder Japan, die traditionell große Mengen an US-Schuldtiteln hielten, reduzieren zunehmend ihre Bestände. Dies zwingt die USA, höhere Zinsen zu bieten, um neue Käufer zu finden – was wiederum die Schuldenlast erhöht.
Auswirkungen auf Geldanlagen
Für Anleger bedeutet die US-Schuldenproblematik eine zunehmende Unsicherheit. Steigende Zinsen auf US-Anleihen können zwar kurzfristig attraktiv erscheinen, doch sie gehen oft mit erhöhter Volatilität an den Aktienmärkten einher. Zudem kann eine Vertrauenskrise in die US-Wirtschaft zu Kapitalflucht führen, was sich negativ auf den Dollar und auf international investierte Portfolios auswirkt.
Auch die Inflation spielt eine Rolle: Um die Schuldenlast zu verringern, könnten die USA versucht sein, eine höhere Inflation zuzulassen. Dies würde die reale Kaufkraft von Anleihen und anderen festverzinslichen Wertpapieren schmälern. Gleichzeitig könnten Rohstoffe und Sachwerte wie Immobilien oder Gold an Attraktivität gewinnen.
Strategien für Anleger
In einem Umfeld wachsender Unsicherheit ist Diversifikation wichtiger denn je. Anleger sollten nicht ausschließlich auf US-Wertpapiere setzen, sondern ihre Portfolios international streuen. Auch inflationsgeschützte Anleihen, Edelmetalle oder dividendenstarke Aktien können als Absicherung dienen.
Zudem ist es ratsam, die Entwicklungen rund um die US-Schuldenpolitik genau zu beobachten. Politische Entscheidungen in Washington können unmittelbare Auswirkungen auf die Märkte haben – sowohl positiv als auch negativ.
Fazit
Die wachsende Staatsverschuldung der USA stellt eine ernstzunehmende Herausforderung für die globale Finanzwelt dar. Für Anleger bedeutet dies, dass sie ihre Strategien regelmäßig überprüfen und anpassen müssen. Dabei ist es unerlässlich, sich professionell beraten zu lassen. Ein erfahrener Finanz- oder Vermögensberater kann helfen, die individuellen Risiken zu bewerten und geeignete Maßnahmen zu ergreifen, um das Vermögen auch in unsicheren Zeiten zu schützen.
Kalenderwoche 23 | 02.06. - 08.06.25
Rüstungsaktien im Fokus: Rendite mit Risiko und Verantwortung
Investitionen in Rüstungsaktien sind ein kontroverses Thema, das sowohl Chancen als auch Risiken birgt. Einer der Hauptvorteile von Rüstungsaktien ist ihre relative Stabilität in Krisenzeiten. Unternehmen wie Rheinmetall, Lockheed Martin und BAE Systems profitieren von staatlichen Aufträgen, die oft langfristig und unabhängig von wirtschaftlichen Schwankungen sind. Diese Stabilität kann sich in Form von hohen Dividendenrenditen und stetigem Kurswachstum niederschlagen. Ein weiterer Vorteil ist die zunehmende Nachfrage nach Verteidigungsgütern, insbesondere in Zeiten geopolitischer Spannungen. Der Krieg in der Ukraine und die steigenden Verteidigungsausgaben vieler Länder haben die Aktienkurse von Rüstungsunternehmen in die Höhe getrieben.
Auf der anderen Seite gibt es auch erhebliche Nachteile. Rüstungsaktien sind stark von politischen Entscheidungen und internationalen Beziehungen abhängig. Ein plötzlicher Friedensschluss oder ein Politikwechsel kann zu einem drastischen Rückgang der Aufträge führen. Zudem sind Rüstungsunternehmen oft Ziel von Sanktionen und Exportbeschränkungen, was ihre Geschäftstätigkeit erheblich beeinträchtigen kann. Ein weiterer Nachteil ist die moralische und ethische Dimension. Viele Anleger zögern, in Unternehmen zu investieren, die von Krieg und Konflikten profitieren. Diese ethischen Bedenken können dazu führen, dass institutionelle Investoren, die nach ESG-Kriterien (Environmental, Social, Governance) investieren, Rüstungsaktien meiden .
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist, dass die Markterwartungen oft bereits eingepreist sind. Die Aktienkurse von Rüstungsunternehmen haben in den letzten Jahren stark zugelegt, was bedeutet, dass zukünftige Gewinne bereits in den aktuellen Kursen berücksichtigt sein könnten. Dies erhöht das Risiko, dass die Aktienkurse fallen, wenn die Unternehmen die hohen Erwartungen nicht erfüllen können.
Die Diskussion darüber, ob Rüstungsaktien ESG-konform sein können, ist komplex und kontrovers. Einige argumentieren, dass Verteidigung und Sicherheit grundlegende gesellschaftliche Güter sind und daher in ESG-Portfolios aufgenommen werden sollten. Sie betonen, dass Rüstungsunternehmen eine wichtige Rolle beim Schutz der Zivilbevölkerung spielen und zur Stabilität beitragen . Andere hingegen sind der Meinung, dass die Produktion und der Verkauf von Waffen grundsätzlich unethisch sind und nicht mit den Prinzipien der Nachhaltigkeit vereinbar sind. Diese Sichtweise wird durch die Tatsache verstärkt, dass viele Rüstungsunternehmen auch kontroverse Waffensysteme wie Streubomben und Landminen herstellen.
Abschließend lässt sich sagen, dass Investitionen in Rüstungsaktien sowohl Chancen als auch Risiken bieten und eine sorgfältige Abwägung erfordern. Anleger sollten sich der ethischen und moralischen Implikationen bewusst sein und die politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen genau beobachten. Es ist ratsam, sich mit einem Finanz- oder Vermögensberater über dieses Thema zu unterhalten, um eine fundierte Entscheidung zu treffen, die sowohl den eigenen finanziellen Zielen als auch den persönlichen Werten entspricht.
Kalenderwoche 22 | 25.05. - 01.06.25
Anleihen im Zinsrisiko: Wie sicher ist die „sichere“ Geldanlage wirklich?
Viele Anleger suchen nach sicheren Investitionsmöglichkeiten, um ihr Kapital zu schützen und stabile Erträge zu erzielen. Eine häufig gewählte Option sind Anleihen, die als relativ sichere Anlageform gelten. Anleihen sind Schuldverschreibungen, bei denen der Anleger dem Emittenten, sei es ein Staat oder ein Unternehmen, Geld leiht und im Gegenzug regelmäßige Zinszahlungen sowie die Rückzahlung des investierten Kapitals am Ende der Laufzeit erhält. Diese Zinszahlungen bieten eine gewisse Planbarkeit und Sicherheit, was Anleihen besonders attraktiv für risikoscheue Anleger macht.
Allerdings gibt es bei Anleihen auch Risiken, die oft unterschätzt werden. Ein wesentlicher Faktor, der die Sicherheit von Anleihen beeinflusst, sind die Zinssätze. Wenn die Zinsen steigen, sinken die Kurse der bereits ausgegebenen Anleihen. Dies liegt daran, dass neue Anleihen zu höheren Zinssätzen ausgegeben werden, wodurch die älteren, niedrig verzinsten Anleihen weniger attraktiv werden. Anleger, die ihre Anleihen vorzeitig verkaufen möchten, müssen daher mit Kursverlusten rechnen. Dies kann dazu führen, dass die vermeintlich sichere Geldanlage plötzlich riskant wird und zu finanziellen Verlusten führt.
Um dieses Risiko zu minimieren, ist es wichtig, eine ausgewogene Mischung bei der Geldanlage zu haben. Diversifikation ist ein Schlüsselprinzip, das Anlegern hilft, Risiken zu streuen und die Auswirkungen von Zinsschwankungen zu reduzieren. Eine gut durchdachte Anlagestrategie sollte verschiedene Anlageklassen umfassen, darunter Aktien, Immobilien, Rohstoffe und Anleihen. Durch die Kombination unterschiedlicher Anlageformen können Anleger von den jeweiligen Vorteilen profitieren und gleichzeitig die Risiken ausgleichen.
Neben der Diversifikation ist auch ein klarer Anlagehorizont von großer Bedeutung. Anleger sollten sich darüber im Klaren sein, dass kurzfristige Marktschwankungen unvermeidlich sind und dass eine langfristige Perspektive oft zu besseren Ergebnissen führt. Ein mittelfristiger Zeithorizont, der mehrere Jahre umfasst, ermöglicht es den Anlegern, Marktschwankungen auszusitzen und von langfristigen Trends zu profitieren. Eine klare Strategie und ein gut definierter Anlagehorizont helfen dabei, emotionale Entscheidungen zu vermeiden und die Anlageziele konsequent zu verfolgen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Anleihen zwar eine sichere Anlageform darstellen können, aber auch Risiken bergen, insbesondere in Zeiten steigender Zinsen. Eine ausgewogene Mischung verschiedener Anlageklassen und ein klarer, mittelfristiger Anlagehorizont sind entscheidend, um diese Risiken zu minimieren und eine stabile finanzielle Zukunft zu sichern. Anleger sollten stets gut informiert sein und ihre Anlagestrategie regelmäßig überprüfen, um auf Veränderungen im Markt reagieren zu können und ihre finanziellen Ziele zu erreichen.
Kalenderwoche 21 | 19. - 25.05.25
Abschied einer Investmentlegende: Klaus Kaldemorgen tritt ab
Klaus Kaldemorgen, eine der prägendsten Figuren der deutschen Investmentbranche, hat angekündigt, sich in absehbarer Zukunft als verantwortlicher Fondsmanager des DWS-Fonds "Concept Kaldemorgen" zurückzuziehen. Diese Nachricht, die er zusammen mit Co-Fondsmanager Christoph Schmidt dem "Handelsblatt" mitteilte, markiert das Ende einer Ära und wirft ein Licht auf die außergewöhnlichen Verdienste Kaldemorgens für die Investmentbranche.
Kaldemorgen begann seine Karriere bei der DWS Investment GmbH im Jahr 1982 und hat seitdem eine beeindruckende Laufbahn hingelegt. Er war maßgeblich an der Entwicklung und dem Erfolg zahlreicher Fonds beteiligt, darunter der DWS Vermögensbildungsfonds I und der DWS Akkumula. Sein Name ist untrennbar mit dem DWS Concept Kaldemorgen verbunden, einem Multi-Asset-Fonds, der derzeit ein Vermögen von knapp 14,5 Milliarden Euro verwaltet. Dieser Fonds ist bekannt für seine flexible Anlagestrategie und seine Fähigkeit, auch in turbulenten Marktphasen stabile Renditen zu erzielen.
Kaldemorgen hat sich durch seine Fähigkeit ausgezeichnet, langfristig stabile Ergebnisse zu liefern und dabei stets die Interessen der Anleger im Blick zu behalten. Seine Expertise und sein strategisches Geschick haben ihm den Ruf eines der besten Fondsmanager Deutschlands eingebracht. Er hat zahlreiche Krisen gemeistert, darunter die Lehman-Pleite, die Griechenland-Krise und die Dotcom-Blase. Seine Fähigkeit, in schwierigen Zeiten Ruhe zu bewahren und fundierte Entscheidungen zu treffen, hat ihm den Respekt und das Vertrauen der Anleger eingebracht.
Der Rückzug von Klaus Kaldemorgen erinnert an den angekündigten Rücktritt von Warren Buffett als CEO von Berkshire Hathaway. Buffett, der als einer der erfolgreichsten Investoren aller Zeiten gilt, hat ebenfalls über Jahrzehnte hinweg beeindruckende Ergebnisse erzielt und die Investmentbranche maßgeblich geprägt Beide Männer haben ihre Unternehmen durch zahlreiche Herausforderungen geführt und dabei stets den langfristigen Erfolg im Blick behalten.
Buffett, der als "Orakel von Omaha" bekannt ist, hat eine ähnliche Philosophie wie Kaldemorgen verfolgt: Geduld, strategisches Denken und eine langfristige Perspektive. Sein Rücktritt markiert ebenfalls das Ende einer Ära und wirft die Frage auf, wie sich die Nachfolge gestalten wird. Greg Abel, der von Buffett als sein Nachfolger benannt wurde, steht vor der Herausforderung, die hohen Erwartungen zu erfüllen und den Erfolg von Berkshire Hathaway fortzusetzen.
Christoph Schmidt, der die alleinige Verantwortung für den DWS Concept Kaldemorgen übernehmen wird, steht vor einer ähnlichen Aufgabe. Er hat bereits seit 2022 gemeinsam mit Kaldemorgen den Fonds gemanagt und wird nun die Herausforderung annehmen, die erfolgreiche Strategie fortzuführen und das Vertrauen der Anleger zu bewahren. Die Übergangsphase wird entscheidend sein, um den reibungslosen Wechsel zu gewährleisten und die Kontinuität zu sichern.
Der Rückzug von Klaus Kaldemorgen und Warren Buffett zeigt, wie wichtig es ist, exzellente Fondsmanager zu haben, die über Jahrzehnte hinweg stabile Ergebnisse liefern. Beide Männer haben bewiesen, dass langfristiger Erfolg auf fundierten Entscheidungen, strategischem Denken und einer klaren Vision basiert. Ihre Nachfolger stehen vor der Herausforderung, diese Prinzipien weiterzuführen und das Erbe ihrer Vorgänger zu bewahren.
Insgesamt markiert der Rückzug von Klaus Kaldemorgen einen bedeutenden Moment für die deutsche Investmentbranche. Seine Verdienste und sein Einfluss werden noch lange nachwirken und als Maßstab für zukünftige Fondsmanager dienen. Die Übergangsphase wird zeigen, wie gut die DWS und Christoph Schmidt diese Herausforderung meistern und den Erfolg des DWS Concept Kaldemorgen fortsetzen können.
Kalenderwoche 20 | 12. - 18.05.25
Die Krisen der letzten Jahrzehnte und was wir daraus lernen können
Die Dotcom-Blase war eine Spekulationsblase, die durch überhöhte Erwartungen an Internetunternehmen entstand. Zwischen 1995 und 2000 stiegen die Aktienkurse von Technologieunternehmen rasant an, bevor sie im März 2000 abrupt einbrachen. Viele Unternehmen gingen bankrott, und Anleger erlitten erhebliche Verluste. Die Krise wurde überwunden, als sich die Märkte bis 2003 stabilisierten und einige überlebende Unternehmen wie Amazon und eBay langfristig erfolgreich wurden.
Die Insolvenz von Lehman Brothers am 15. September 2008 markierte den Höhepunkt der Finanzkrise, die durch den Zusammenbruch des US-Immobilienmarktes und riskante Hypotheken ausgelöst wurde. Die Pleite führte zu einem weltweiten Finanzchaos und einem Vertrauensverlust in das Bankensystem. Die Krise wurde durch umfangreiche Rettungsmaßnahmen und Reformen überwunden, und die Märkte begannen sich ab 2010 zu erholen.
Die europäische Staatsschuldenkrise begann 2009 und betraf vor allem Länder wie Griechenland, Italien, Portugal, Irland und Spanien. Hohe Staatsverschuldung und wirtschaftliche Ungleichgewichte führten zu steigenden Zinsen und Finanzierungsproblemen. Die Krise wurde durch Rettungspakete und strenge Sparmaßnahmen überwunden, und die Märkte stabilisierten sich bis Mitte der 2010er Jahre.
Die COVID-19-Pandemie führte zu einer globalen Gesundheits- und Wirtschaftskrise, die im März 2020 begann. Lockdowns und Einschränkungen beeinträchtigten die Wirtschaft weltweit. Die Krise wurde durch Impfkampagnen und wirtschaftliche Unterstützungsmaßnahmen überwunden, und die Märkte begannen sich ab 2021 zu erholen.
Die von Präsident Donald Trump im Jahr 2025 eingeführten Zölle auf Importe aus verschiedenen Ländern führten zu einem erneuten Handelskrieg und wirtschaftlichen Spannungen. Die Zölle beeinträchtigten den internationalen Handel und führten zu höheren Preisen für Verbraucher. Die Krise wurde durch Handelsabkommen und diplomatische Verhandlungen überwunden, und die Märkte stabilisierten.
Trotz dieser Krisen hat sich gezeigt, dass es langfristig klug ist, in den weltweiten Aktienmarkt zu investieren. Historisch gesehen haben sich die Märkte nach jeder Krise erholt und sind gewachsen. Langfristige Investitionen ermöglichen es Anlegern, von diesen Erholungen zu profitieren und ihr Vermögen zu steigern. Diversifikation und Geduld sind dabei entscheidend, um die Schwankungen zu überstehen und langfristig erfolgreich zu sein. Investieren Sie also mit einem langfristigen Horizont und einer breiten Diversifikation, um die Vorteile des weltweiten Aktienmarktes zu nutzen und trotz Krisen finanziell erfolgreich zu sein.
Kalenderwoche 19 | 05. - 11.05.25
Warren Buffett: Ein Leben voller Erfolge und Weisheiten
Einführung
Warren Buffett, bekannt als das "Orakel von Omaha", hat kürzlich angekündigt, dass er zum Ende des Jahres 2025 als CEO von Berkshire Hathaway zurücktreten wird. Diese Nachricht markiert das Ende einer Ära für einen der erfolgreichsten Investoren der Welt. Buffett, der seit über 50 Jahren an der Spitze von Berkshire Hathaway steht, hat das Unternehmen von einer kleinen Textilfabrik zu einem riesigen Konglomerat mit einem Marktwert von über einer Billion US-Dollar transformiert.
Erfolge und Meilensteine
Buffetts Karriere ist geprägt von zahlreichen bemerkenswerten Erfolgen:
Frühe Investitionen: Bereits im Alter von 11 Jahren kaufte Buffett seine ersten Aktien. Diese frühe Leidenschaft für das Investieren legte den Grundstein für seine spätere Karriere.
Gründung von Buffett Partnership Ltd.: 1956 gründete er seine eigene Investmentfirma, die später in Berkshire Hathaway aufging.
Transformation von Berkshire Hathaway: Unter Buffetts Führung entwickelte sich Berkshire Hathaway von einer Textilfabrik zu einem diversifizierten Holdingunternehmen mit Beteiligungen in verschiedenen Branchen, darunter Versicherungen, Energie und Konsumgüter.
Philanthropie: Buffett ist auch für seine großzügigen Spenden bekannt. Er hat sich verpflichtet, 99% seines Vermögens für wohltätige Zwecke zu spenden und ist Mitbegründer des Giving Pledge, einer Initiative, die Milliardäre dazu ermutigt, den Großteil ihres Vermögens zu spenden.
Wichtige Zitate von Warren Buffett
Buffett ist nicht nur für seine finanziellen Erfolge bekannt, sondern auch für seine Weisheiten und Zitate, die Investoren weltweit inspirieren:
"Preis ist, was du zahlst. Wert ist, was du bekommst."
"Sei ängstlich, wenn andere gierig sind, und sei gierig, wenn andere ängstlich sind."
"Es dauert 20 Jahre, um einen Ruf aufzubauen, und fünf Minuten, um ihn zu ruinieren. Wenn du darüber nachdenkst, wirst du Dinge anders machen."
"Der beste Investment, den du machen kannst, ist in dich selbst."
Value Investing: Buffetts Anlagestrategie
Buffetts Erfolg basiert auf der Anlagestrategie des Value Investing, die er von seinem Mentor Benjamin Graham gelernt hat. Diese Strategie konzentriert sich darauf, Aktien zu kaufen, die unter ihrem inneren Wert gehandelt werden, mit der Erwartung, dass der Markt ihren wahren Wert schließlich erkennen wird.
Die Grundprinzipien des Value Investing umfassen:
Analyse der Fundamentaldaten: Buffett sucht nach Unternehmen mit soliden Fundamentaldaten, wie stabile Gewinne, starke Bilanzen und nachhaltige Wettbewerbsvorteile.
Langfristige Perspektive: Buffett investiert mit einer langfristigen Perspektive und hält Aktien oft über Jahrzehnte.
Disziplin und Geduld: Er betont die Bedeutung von Disziplin und Geduld beim Investieren und warnt davor, sich von kurzfristigen Marktschwankungen beeinflussen zu lassen.
Fazit
Warren Buffetts Rücktritt markiert das Ende einer bemerkenswerten Karriere, die durch außergewöhnliche Erfolge und zeitlose Weisheiten geprägt ist. Seine Prinzipien des Value Investing und seine philanthropischen Bemühungen werden weiterhin Generationen von Investoren inspirieren und beeinflussen.
Kalenderwoche 18 | 28.04. - 04.05.25
Gold als Anlage: Sicherheit in unsicheren Zeiten - Chancen und Risiken im Blick
Der Goldpreis kennt derzeit nur eine Richtung: nach oben. In den vergangenen Monaten hat das Edelmetall eine beeindruckende Rally hingelegt. Am 22. April überschritt der Preis je Feinunze erstmals die Marke von 3.500 US-Dollar – ein historisches Hoch. Getrieben wird diese Entwicklung nicht nur von wirtschaftlichen Unsicherheiten, sondern auch durch politische Spannungen und internationale Verwerfungen, die sich unter der erneuten Präsidentschaft von Donald Trump verstärkt haben. In solchen Phasen greifen Anleger traditionell verstärkt zu Gold – einem Anlagegut, das in der Geschichte immer wieder als „sicherer Hafen“ fungierte. Doch wie sinnvoll ist eine Investition in Gold tatsächlich? Und wo liegen die Risiken?
Gold als Wertsicherung – keine Rendite, aber Stabilität
Im Gegensatz zu Aktien oder Anleihen erwirtschaftet Gold keine eigenen Erträge. Es zahlt keine Zinsen, keine Dividenden und bringt keine Mieteinnahmen wie eine Immobilie. Der Wertzuwachs entsteht ausschließlich durch Preissteigerungen – was bei fallenden Kursen natürlich auch zu Verlusten führen kann. Dennoch hat Gold über lange Zeiträume hinweg bewiesen, dass es Kaufkraft sichern kann. Gerade in Phasen hoher Inflation, politischer Instabilität oder drohender Rezession suchen viele Anleger diesen Schutzmechanismus. Gold dient somit in erster Linie nicht zur Renditeerzielung, sondern zur Wertsicherung innerhalb eines diversifizierten Portfolios.
Die Rolle von Gold im Portfolio – sinnvoll als Beimischung
Eine Faustregel vieler Anlageberater lautet: Gold macht als Beimischung in einem breit gestreuten Portfolio durchaus Sinn. Dabei wird häufig ein Anteil von fünf bis zehn Prozent empfohlen – abhängig von der persönlichen Risikoneigung, der allgemeinen Marktlage und den sonstigen Vermögenswerten. Gold kann in turbulenten Marktphasen helfen, Verluste in anderen Anlageklassen abzufedern und die Gesamtvolatilität des Portfolios zu senken. Wichtig ist jedoch, dass die Investition gut überlegt ist und nicht aus kurzfristigen Emotionen oder Panik heraus erfolgt.
Krisen, Gier und Geschäftemacher – Vorsicht vor unseriösen Anbietern
Gerade in Zeiten großer Unsicherheit und steigender Goldpreise tauchen vermehrt dubiose Anbieter auf dem Markt auf, die mit aggressiven Verkaufsstrategien werben. Sie empfehlen mitunter, das gesamte Vermögen in Gold umzuschichten – ein gefährlicher und unseriöser Ratschlag. Solche Empfehlungen ignorieren grundlegende Prinzipien der Vermögensstreuung und setzen Anleger unnötigen Risiken aus. Wer in Gold investieren möchte, sollte sich nicht von reißerischen Schlagzeilen oder Werbeversprechen leiten lassen, sondern fundiert und nüchtern entscheiden.
Die Rolle professioneller Beratung
Vor einer Investition in Gold – sei es in physischer Form (wie Münzen oder Barren) oder über Finanzprodukte (wie Gold-ETFs) – sollte ein ausführliches Gespräch mit einem Finanz- oder Vermögensberater stehen. Diese Experten können helfen, die Rolle von Gold im individuellen Anlagekonzept richtig einzuordnen und eine passende Strategie zu entwickeln. Auch steuerliche Aspekte und Lagerungsfragen sollten dabei besprochen werden.
Fazit: Gold bleibt ein spannendes Anlageinstrument
Die aktuelle Goldpreis-Rally spiegelt einmal mehr wider, wie stark das Edelmetall von globalen Unsicherheiten profitiert. Zwar ist Gold kein Renditebringer im klassischen Sinne, doch seine Rolle als Wertspeicher und Krisenwährung macht es für viele Anleger attraktiv – insbesondere in geopolitisch unruhigen Zeiten wie unter der erneuten Präsidentschaft Donald Trumps. Wer jedoch auf Gold setzen will, sollte dies mit Augenmaß tun, sich nicht von kurzfristigen Hypes treiben lassen und professionelle Beratung in Anspruch nehmen. Denn nur so lässt sich die Balance zwischen Sicherheit und Risiko wahren – und Gold erfüllt seine Rolle als stabilisierender Faktor im Portfolio.
Kalenderwoche 17 | 21. - 27.04.25
Wert der Immobilie in Deutschland steigt wieder
Die Immobilienpreise steigen wieder an. Nach einem Rückgang in den Jahren 2022 und 2023 zeigt der Markt nun eine erfreuliche Trendwende. Der Immobilienmarkt hat sich stabilisiert und die Preise zeigen wieder nach oben.
Ein wesentlicher Faktor für diese Entwicklung sind die niedrigen Zinsen, die den Markt im Jahr 2024 belebt haben. Der schleppende Wohnungsbau und die steigende Bevölkerungszahl verstärken den Wohnungsmangel zusätzlich, was die Nachfrage nach Wohnraum weiter antreibt. Für das Jahr 2025 werden moderate Preissteigerungen zwischen 2 und 4 Prozent erwartet. In einigen Fällen ist es nicht mehr möglich, über die Preise zu verhandeln, da die Nachfrage so hoch ist.
Die anhaltende konjunkturelle Schwäche und strukturelle Umbrüche bei der Flächennachfrage prägen den deutschen Immobilienmarkt auch 2025. Während Gewerbeimmobilien unter schwacher Nachfrage und höheren Leerständen leiden, bleibt der Wohnungsmarkt angesichts geringer Neubautätigkeit angespannt. Hohe Baukosten, Zinsen und energetische Anforderungen führen dazu, dass der Neubau trotz steigender Nachfrage kaum mehr wirtschaftlich darstellbar ist. Infolge dessen steigen die Mieten kontinuierlich weiter.
Wenn Sie wissen wollen, was Ihre Immobilie jetzt wert ist:
Wir bieten eine kostenlose Bewertung der eigenen Immobilie an. Dazu muss der Leser nur eine kurze Nachricht an [email protected] schicken.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die Immobilie aufzuwerten, beispielsweise durch Fotovoltaik-Anlagen oder Wärmepumpen. Diese Investitionen können ohne zusätzliche Kosten möglich gemacht werden. Häuser mit einer Photovoltaik-Anlage werden durchschnittlich für 20 Prozent höhere Preise angeboten. Für Häuser mit Wärmepumpe werden sogar rund 43 Prozent höhere Preise verlangt. Beide Systeme kombiniert können den Immobilienwert um bis zu 50 Prozent steigern.
Die Integration von Photovoltaikanlagen in die Immobilienbewertung ist ein zunehmend relevantes Thema, das durch den globalen Wandel hin zu erneuerbaren Energien und die steigenden Anforderungen an nachhaltige Bauweisen getrieben wird. Immobilien mit PV-Anlagen bieten nicht nur ökologische Vorteile, sondern auch wirtschaftliche Mehrwerte, die sowohl den Substanz- als auch den Ertragswert der Immobilie beeinflussen können. Wenn Sie Interesse an einer kostenlosen Beratung zu diesem Thema haben, schicken Sie uns bitte eine Mail an [email protected]
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass sich der Immobilienmarkt erholt und die Preise wieder steigen. Die Gründe hierfür sind unter anderem die stabile wirtschaftliche Lage, die sinkenden Zinsen und die hohe Nachfrage. Die Bewertung und Aufwertung der eigenen Immobilie durch nachhaltige Technologien wie Photovoltaik-Anlagen und Wärmepumpen bieten zusätzliche Chancen, den Immobilienwert zu steigern.
Kalenderwoche 16 | 14. - 20.04.25
Immobilien Investment: Chancen und Risiken
Immobilien gelten seit jeher als eine der sichersten und rentabelsten Anlageformen. Doch wie bei jeder Investition gibt es auch hier zahlreiche Faktoren, die den Erfolg beeinflussen können. In diesem Artikel beleuchten wir die wichtigsten Aspekte des Immobilien Investments und geben wertvolle Tipps für eine erfolgreiche Anlagestrategie.
Die Lage der Immobilie
Der wohl wichtigste Faktor beim Immobilien Investment ist die Lage. Eine Immobilie in einer gefragten und gut angebundenen Gegend verspricht nicht nur höhere Mieteinnahmen, sondern auch eine bessere Wertsteigerung. Achten Sie daher auf die Infrastruktur, die Nähe zu Schulen, Einkaufsmöglichkeiten und öffentlichen Verkehrsmitteln. Eine gute Lage kann den Unterschied zwischen einer erfolgreichen und einer weniger erfolgreichen Investition ausmachen.
Mietgarantien und ihre Tücken
Mietgarantien können auf den ersten Blick verlockend erscheinen, da sie eine gewisse Sicherheit bieten. Doch Vorsicht: Eine Mietgarantie ist nur so gut wie der Garantiegeber. Informieren Sie sich gründlich über die Bonität und Zuverlässigkeit des Garantiegebers, bevor Sie sich auf eine solche Vereinbarung einlassen. Eine Mietgarantie kann schnell wertlos werden, wenn der Garantiegeber zahlungsunfähig wird.
Eigennutzung vs. Investment
Eine selbstgenutzte Immobilie ist kein Investment im klassischen Sinne. Zwar kann auch hier eine Wertsteigerung stattfinden, doch die primäre Nutzung als Wohnraum unterscheidet sich grundlegend von einer renditeorientierten Anlage. Bei einer Investitionsimmobilie stehen die Mieteinnahmen und die potenzielle Wertsteigerung im Vordergrund.
Klumpenrisiko bei Immobilien
Viele Investoren neigen dazu, ein Übergewicht bei Immobilien zu haben. Dies kann jedoch zu einem sogenannten Klumpenrisiko führen. Eine einzelne Immobilie stellt ein erhebliches Risiko dar, da sie von zahlreichen Faktoren wie Mietausfällen, Instandhaltungskosten und Marktschwankungen abhängig ist. Diversifizieren Sie daher Ihr Portfolio und investieren Sie in verschiedene Anlageklassen, um das Risiko zu streuen.
Instandhaltung und Modernisierung
Die Aufwendungen für Instandhaltung und Modernisierung sollten bei der Berechnung der Mietrendite nicht außer Acht gelassen werden. Regelmäßige Wartungsarbeiten und Modernisierungen sind notwendig, um den Wert der Immobilie zu erhalten und die Attraktivität für Mieter zu steigern. Diese Kosten müssen in die Renditeberechnung einfließen, um ein realistisches Bild der tatsächlichen Erträge zu erhalten.
Kluge Finanzplanung und Diversifikation
Eine kluge Finanzplanung verbindet mehrere Asset-Klassen miteinander. Neben Immobilien sollten auch Aktien, Anleihen und andere Anlageformen in Betracht gezogen werden. Eine breite Diversifikation minimiert das Risiko und erhöht die Chancen auf stabile Erträge. Es empfiehlt sich, den Rat eines Finanzplaners oder Vermögensberaters einzuholen, um eine maßgeschneiderte Anlagestrategie zu entwickeln.
Fazit
Immobilien Investment bietet zahlreiche Chancen, birgt jedoch auch Risiken. Eine sorgfältige Planung und Diversifikation sind entscheidend für den Erfolg. Achten Sie auf die Lage der Immobilie, prüfen Sie Mietgarantien kritisch und berücksichtigen Sie die Kosten für Instandhaltung und Modernisierung. Mit einer klugen Finanzplanung und professioneller Beratung können Sie Ihr Investment optimal gestalten und langfristig von den Erträgen profitieren.
Kalenderwoche 15 | 07. - 13.04.25
Der Handelskrieg von Trump gegen den Rest der Welt:
Auswirkungen und Perspektiven
Der Handelskrieg, den der US-Präsident Donald Trump gegen den Rest der Welt führt, hat weitreichende wirtschaftliche und finanzielle Auswirkungen hinterlassen. Ein zentrales Element dieses Konflikts sind die Zölle, die Trump auf eine Vielzahl von Importgütern erhebt. Diese Maßnahmen zielen darauf ab, die heimische Wirtschaft zu schützen und Handelsungleichgewichte zu korrigieren. Doch die Konsequenzen dieser Politik sind komplex und weitreichend.
Zölle und ihre Auswirkungen
Die Einführung von Zöllen führt zu einer Verteuerung importierter Waren. Dies hat zur Folge, dass die Preise für viele Produkte steigen, was wiederum die Inflation anheizt. Unternehmen, die auf importierte Rohstoffe und Komponenten angewiesen sind, sehen sich mit höheren Kosten konfrontiert, die oft an die Verbraucher weitergegeben werden. Diese Preissteigerungen führen zu einer allgemeinen Teuerung, die die Kaufkraft der Verbraucher beeinträchtigt.
Risiken für die weltweiten Börsen
Die Unsicherheit, die durch den Handelskrieg entsteht, hatte erhebliche Auswirkungen auf die weltweiten Börsen. Investoren reagieren sensibel auf die sich ständig ändernden Handelsbedingungen und die damit verbundenen wirtschaftlichen Risiken. Die Volatilität an den Märkten nimmt zu, und viele Anleger ziehen sich in sicherere Anlagen zurück. Diese Unsicherheit führe zu einem Rückgang der Aktienkurse und einer erhöhten Marktvolatilität.
Zölle, Inflation und Zinssätze
Die durch die Zölle ausgelöste Inflation hat auch Auswirkungen auf die Geldpolitik. Zentralbanken weltweit sehen sich gezwungen, ihre Zinssätze anzupassen, um die Inflation zu bekämpfen und die Wirtschaft zu stabilisieren. In einigen Fällen führe dies zu einer Senkung der Zinssätze, um die Kreditvergabe zu fördern und das Wirtschaftswachstum zu unterstützen. Diese Maßnahmen hat jedoch auch ihre eigenen Risiken, da sie die Gefahr einer Überhitzung der Wirtschaft und einer weiteren Inflation mit sich bringen.
Historische Perspektive: Lösungen in früheren Handelskriegen
Ein Blick in die Geschichte zeigt, dass Handelskriege oft durch Verhandlungen und Kompromisse gelöst wurden. Diese Lösungen trugen dazu bei, die Märkte zu stabilisieren und das Vertrauen der Investoren wiederherzustellen. Ein bekanntes Beispiel ist der Handelskonflikt zwischen den USA und Japan in den 1980er Jahren, der durch bilaterale Abkommen beigelegt wurde. Solche Lösungen zeigen, dass trotz der kurzfristigen Turbulenzen langfristige Stabilität erreicht werden kann.
Abkopplung der Aktienmärkte von der Politik
Langfristig haben sich die weltweiten Aktienmärkte als relativ widerstandsfähig gegenüber politischen Turbulenzen erwiesen. Obwohl politische Ereignisse kurzfristig erhebliche Auswirkungen haben können, tendieren die Märkte dazu, sich auf fundamentale wirtschaftliche Faktoren zu konzentrieren. Dies bedeutet, dass politische Börsen in der Regel von kurzer Dauer sind und die Märkte sich letztlich an wirtschaftlichen Realitäten orientieren.
Die Rolle des Vermögensberaters in unsicheren Zeiten
In Zeiten schwankender Märkte ist es für Anleger besonders wichtig, einen kühlen Kopf zu bewahren und nicht in Panik zu geraten. Ein guter Vermögensberater oder Finanzberater kann dabei helfen, eine langfristige Anlagestrategie zu entwickeln und kurzfristige Marktschwankungen zu überstehen. Durch eine fundierte Beratung und eine diversifizierte Anlagestrategie können Anleger ihre Risiken minimieren und ihre finanziellen Ziele erreichen.
Fazit
Der Handelskrieg von Trump gegen den Rest der Welt zeigt, wie tiefgreifend wirtschaftliche und politische Entscheidungen die globalen Märkte beeinflussen können. Trotz der kurzfristigen Turbulenzen und Unsicherheiten haben sich die Märkte langfristig als widerstandsfähig erwiesen. Anleger, die in unsicheren Zeiten auf professionelle Beratung setzen, können ihre Risiken besser managen und ihre finanziellen Ziele erreichen.
Kalenderwoche 14 | 31. - 06.04.25
Dividendenfonds: Stabile Erträge, steuerliche Vorteile und ideale Altersvorsorge
Dividendenfonds bieten Anlegern eine stabile Einkommensquelle durch regelmäßige Ausschüttungen. Diese Fonds investieren in Aktien von Unternehmen, die hohe und stabile Dividenden zahlen. Besonders in Zeiten niedriger Zinsen sind Dividendenfonds attraktiv, da sie eine höhere Rendite bieten können als traditionelle Sparprodukte. Ein weiterer Vorteil ist die Möglichkeit der Wiederanlage der Ausschüttungen, was zu einem Zinseszinseffekt führt und das Kapitalwachstum langfristig unterstützt. Zudem bieten Dividendenfonds durch ihre Diversifikation eine Risikominimierung, da sie in verschiedene Unternehmen und Branchen investieren.
Vorteile monatlich ausschüttender Investmentfonds für die Altersvorsorge
Monatlich ausschüttende Investmentfonds sind besonders vorteilhaft für Anleger, die ein verlässliches monatliches Einkommen suchen, ohne ihr Kapital zu verzehren. Diese Fonds bieten regelmäßige Einkommenszahlungen, die ähnlich einem Gehalt sind und somit eine bessere Planung und finanzielle Sicherheit ermöglichen. Für die Altersvorsorge sind diese Fonds ideal, da sie ein stabiles Zusatzeinkommen generieren und den Lebensstandard im Ruhestand sichern können. Durch die regelmäßigen Ausschüttungen können Rentner ihre monatlichen Ausgaben decken, ohne auf ihr angespartes Kapital zurückgreifen zu müssen. Dies trägt zur langfristigen Erhaltung des Vermögens bei und bietet finanzielle Unabhängigkeit im Alter.
Steuerliche Aspekte von Investmentfonds
Die Besteuerung von Investmentfonds hat sich seit der Reform des Investmentsteuergesetzes (InvStG) im Jahr 2018 geändert. Investmentfonds werden nun getrennt von den Anlegern besteuert, was bedeutet, dass die Erträge auf Fondsebene einer Körperschaftsteuer von 15 % unterliegen. Diese Erträge werden auf Ebene der Anleger erneut besteuert, wobei Ausschüttungen, Vorabpauschalen und Veräußerungsgewinne als Einkünfte aus Kapitalvermögen gelten und der Abgeltungsteuer unterliegen.
Ein wichtiger Aspekt ist die Teilfreistellungsquote, die den Anlegern gewährt wird, um die Steuerbelastung auf Fondsebene auszugleichen. Diese Teilfreistellung variiert je nach Art des Fonds und der Erträge. Für Aktienfonds beträgt die Teilfreistellung beispielsweise 30 %, während sie für Mischfonds 15 % beträgt. Dies bedeutet, dass ein Teil der Erträge steuerfrei bleibt, was die Gesamtsteuerlast für Anleger reduziert.
Für Anleger, die monatlich ausschüttende Investmentfonds für die Altersvorsorge nutzen, sind diese steuerlichen Regelungen besonders relevant. Die regelmäßigen Ausschüttungen bieten nicht nur ein stabiles Einkommen, sondern auch steuerliche Vorteile durch die Teilfreistellung. Dies trägt dazu bei, dass Anleger ihre finanzielle Planung optimieren und ihre Steuerlast minimieren können.
Kalenderwoche 13 | 24. - 30.03.25
Erben und Schenken: Wie kluge Planung Steuern spart und Vermögen sichert
Erbschaften und Schenkungen spielen in Deutschland eine bedeutende Rolle. Laut einer Studie der Deutschen Bank, die auf Daten des Statistischen Bundesamtes basiert, wurden im Jahr 2023 Erbschaften und Schenkungen im Wert von 121,5 Milliarden Euro steuerlich erfasst. Dies stellt einen Anstieg von fast 20 Prozent im Vergleich zum Vorjahr dar.
Neben der Höhe der Erbschaften verändert sich auch deren Struktur. Immobilien, Gold und Wertpapiere gewinnen zunehmend an Bedeutung. Angesichts der enormen Summen, die künftig vererbt werden, ist es ratsam, sich mit dem Thema Estate Planning zu beschäftigen und dabei professionelle Beratung in Anspruch zu nehmen. Estate Planning beschreibt die Beratung für den Vermögensübergang zwischen den Generationen.
Ein frühzeitiger Transfer von Vermögen kann Steuern reduzieren. Besonders bei größeren Vermögen ist dies sinnvoll, da die Freibeträge in der Erbschaft und bei der Schenkung nach Ablauf der Frist von zehn Jahren erneut genutzt werden können. Allerdings sollte der Vermögensinhaber bei der Nachlassplanung nicht ausschließlich aus steuerlichen Gründen übereilte Entscheidungen treffen.
Eine Möglichkeit, Vermögen frühzeitig an die nächste Generation zu übertragen, ist das Konzept des Nießbrauchs. Der Vorteil hierbei ist, dass der Vermögensinhaber zumindest teilweise die Kontrolle über das vererbte Vermögen behält. Bei Immobilien bedeutet dies, dass der Erblasser ein lebenslanges Wohn- und Nutzungsrecht an dem Haus oder der Wohnung behält, obwohl die Immobilie an die Erben übertragen wird. Der Nießbrauchnehmer hat somit das Wohnrecht oder den Anspruch auf die Miete.
Nießbrauch kann auch bei Wertpapieren angewendet werden. Die Übertragung von Wertpapieren gegen die Einräumung eines Nießbrauchs ist eine interessante Option für Anleger, die Vermögen an die nächste Generation übergeben möchten, ohne auf laufende Erträge zu verzichten. Dieses Instrument bietet steuerliche Vorteile und kann helfen, die Vermögensnachfolge zu gestalten.
Es ist entscheidend, beim Vermögensübergang einen Vermögensberater einzubinden, der mit seiner fachlichen Expertise hilft, die optimale Strategie zu entwickeln und steuerliche Vorteile zu nutzen. Ein Vermögensberater kann dabei unterstützen, die individuellen Bedürfnisse und Ziele zu berücksichtigen und eine maßgeschneiderte Lösung zu finden.
Durch den Vorbehalt des Nießbrauchs sollen drei Ziele erreicht werden:
Die laufenden Erträge sollen weiterhin zur Versorgung des Schenkers zur Verfügung stehen.
Der Schenker möchte sich einen gewissen Einfluss auf die Vermögensanlage wahren. Der Beschenkte kann das Geld nicht einfach ausgeben, sondern wird sukzessive an die Verantwortung herangeführt.
Durch den Barwert des Nießbrauchs soll die schenkungssteuerliche Bemessungsgrundlage gemindert werden.
Der Begriff „Depotnießbrauch“ ist nicht korrekt, da der Nießbrauch nur an einzelnen Wertpapieren möglich ist, nicht pauschal am Depot. Der Abzug des Nießbrauchwertes bei der Erbschaft- und Schenkungsteuer errechnet sich aus dem Jahreswert und einem Kapitalisierungsfaktor gemäß §§ 14-16 BewG. Ein möglichst hoher Jahreswert ist erstrebenswert, um viel Nießbrauchwert abziehen zu können. Dieser ist gemäß § 16 BewG auf 1/18,6 des Kurswertes des Wertpapiers gedeckelt, was einer Rendite von 5,376 Prozent entspricht.
Es ist wichtig, Wertpapiere sorgfältig auszuwählen und im Depot zusammenzustellen, die möglichst nah an diesen Wert heranreichen und langfristig im Depot verbleiben. Anleihen mit hohem Kupon, Aktien mit hoher Dividendenrendite oder Fonds mit hohen Ausschüttungen sind geeignet. Der Jahreswert ist bei schwankenden oder ungewissen Erträgen der Betrag, der in Zukunft im Durchschnitt der Jahre voraussichtlich erzielt wird. Für die Steuerberechnung werden meist die Jahreserträge der letzten drei Jahre akzeptiert.
Ein konkretes Beispiel: Bei Zuwendung unter Nießbrauchvorbehalt ist ein bereicherungsmindernder Abzug des Kapitalwerts der wiederkehrenden Leistung/Nutzung möglich. Ein Vater (59 Jahre) schenkt seiner Tochter oder seinem Sohn Vermögenswerte unter Nießbrauchvorbehalt mit einem Gesamtwert von 1.000.000 Euro und einem Jahresertrag von 40.000 Euro (4,0 Prozent). Ohne Nießbrauchvorbehalt würde bei Berücksichtigung des vollen Freibetrags 90.000 Euro Schenkungsteuer fällig. Mit Nießbrauchvorbehalt wäre nur eine Schenkungsteuer von 8.921 Euro fällig, was einen Vorteil von 81.079 Euro bedeutet.
Kalenderwoche 12 | 17. - 23.03.25
Gemeinsame Testamente und das Berliner Testament: Eine Übersicht
Verheiratete Paare möchten oft gemeinsam festlegen, was nach ihrem Tod mit ihrem Vermögen geschehen soll. Laut einer Studie des Instituts für Demoskopie in Allensbach aus dem Jahr 2024 werden etwa 80 Prozent der Testamente von Ehegatten gemeinsam verfasst.
Eine besonders beliebte Form des gemeinsamen Testaments ist das Berliner Testament. Dabei erbt der überlebende Ehepartner zunächst alles, während die Kinder erst nach dem Tod beider Elternteile erben. Der Trend geht jedoch weg vom Berliner Testament. Während 2018 noch etwa 60 Prozent aller Testamente Berliner Testamente waren, sank dieser Anteil laut der Studie im letzten Jahr auf rund 40 Prozent. Hauptsächlich steuerliche Gründe sind für diesen Rückgang verantwortlich.
Das Berliner Testament im Detail
Ein Berliner Testament ist ein gemeinschaftliches Testament, in dem sich Ehegatten gegenseitig als Alleinerben einsetzen. Gleichzeitig wird festgelegt, wer nach dem Tod des überlebenden Ehepartners erben soll, meist die Kinder. Dies dient dazu, den überlebenden Ehepartner finanziell abzusichern und Streitigkeiten mit den Kindern zu vermeiden, besonders wenn das Vermögen hauptsächlich aus einer Immobilie besteht.
Steuerliche Herausforderungen
Ein Berliner Testament kann erhebliche steuerliche Nachteile mit sich bringen, wenn ein großes Vermögen vererbt wird. Normalerweise steht jedem Kind ein Freibetrag von 400.000 Euro für das Erbe von jedem Elternteil zu. Beim Berliner Testament geht dieser Freibetrag jedoch verloren, da der überlebende Elternteil zunächst alles erbt. Dies kann dazu führen, dass sowohl die Kinder als auch der überlebende Ehepartner höhere Erbschaftssteuern zahlen müssen.
Weitere Nachteile des Berliner Testaments
Für die Kinder bedeutet das Berliner Testament, dass sie möglicherweise erst viel später an ihr Erbe kommen, als es die gesetzliche Erbfolge vorsieht. Dies kann problematisch sein, wenn sie das Erbe früher benötigen, beispielsweise für den Kauf oder Bau einer Immobilie.
Sollten die Kinder die Enterbung durch das Berliner Testament nicht akzeptieren, können sie ihren Pflichtteil einfordern, was zu familiären Streitigkeiten und finanziellen Schwierigkeiten für den Alleinerben führen kann. Ein weiterer Nachteil für den überlebenden Ehepartner ist, dass er die Festlegungen im Berliner Testament nicht mehr ändern kann, selbst wenn sich die familiären Verhältnisse im Laufe der Jahre ändern.
Alternativen zum Berliner Testament
Es gibt Alternativen zum Berliner Testament, die ebenfalls das Ziel verfolgen, den überlebenden Ehepartner finanziell abzusichern. Eine Möglichkeit ist ein gemeinschaftliches Testament, bei dem die Kinder bereits beim Tod des ersten Ehepartners einen Teil des Erbes erhalten, während der verbleibende Partner durch Vermächtnisse oder Nießbrauchrechte abgesichert wird. Diese Gestaltung kann nicht nur Erbschaftssteuer sparen, sondern auch flexibler auf die Bedürfnisse aller Familienmitglieder eingehen.
Die Bedeutung eines Vermögensberaters
Eine Vermögensnachfolge sollte immer mit einem Vermögensberater besprochen werden. Ein erfahrener Berater kann helfen, die steuerlichen Auswirkungen zu minimieren und sicherzustellen, dass alle rechtlichen und finanziellen Aspekte berücksichtigt werden. Dies ist besonders wichtig, um Streitigkeiten innerhalb der Familie zu vermeiden und eine optimale Lösung für alle Beteiligten zu finden
Kalenderwoche 11 | 10. - 16.03.25
Warum Schenken oft besser ist als Vererben: Strategien für eine erfolgreiche Vermögensmachfolgeplanung
Die Planung der Vermögensnachfolge ist ein komplexes und sensibles Thema, das sorgfältige Überlegungen und strategische Entscheidungen erfordert. Ein zentraler Aspekt dieser Planung ist die Frage, ob Schenken oder Vererben die bessere Option ist. In vielen Fällen kann das Schenken erhebliche Vorteile bieten, sowohl aus steuerlicher Sicht als auch im Hinblick auf die Kontrolle und den Erhalt des Familienvermögens.
Vorteile des Schenkens
Das Schenken zu Lebzeiten ermöglicht es, Vermögenswerte gezielt und kontrolliert zu übertragen. Dies kann helfen, potenzielle Erbstreitigkeiten zu vermeiden und sicherzustellen, dass das Vermögen gemäß den eigenen Wünschen verteilt wird. Zudem können durch frühzeitiges Schenken steuerliche Vorteile genutzt werden, da Freibeträge alle zehn Jahre erneut in Anspruch genommen werden können. Dies reduziert die steuerliche Belastung und maximiert den Erhalt des Vermögens.
Steueroptimierter Vermögensübergang im Versicherungsmantel
Eine besonders effektive Methode zur steueroptimierten Vermögensübertragung ist der Einsatz von Versicherungsmänteln. Diese bieten nicht nur Schutz und Sicherheit, sondern auch erhebliche steuerliche Vorteile. Durch die Einbettung von Vermögenswerten in Versicherungspolicen können Erträge steuerlich begünstigt behandelt werden. Zudem ermöglicht der Versicherungsmantel eine flexible und kontrollierte Vermögensübertragung, die den individuellen Bedürfnissen und Zielen angepasst werden kann.
Strategische Planung und Beratung
Die erfolgreiche Vermögensnachfolge erfordert eine sorgfältige Planung und professionelle Beratung. Experten können helfen, die besten Strategien zu identifizieren und maßgeschneiderte Lösungen zu entwickeln, die sowohl steuerliche Vorteile als auch den langfristigen Erhalt des Vermögens sicherstellen. Dabei sollte auch das Thema Stiftungen berücksichtigt werden, wenn auch nur am Rande, da sie zusätzliche Möglichkeiten zur Vermögensverwaltung und -übertragung bieten können.
Fazit
Die Entscheidung zwischen Schenken und Vererben ist eine der wichtigsten Überlegungen bei der Vermögensnachfolge. Durch frühzeitiges und strategisches Schenken können erhebliche steuerliche Vorteile genutzt und das Familienvermögen langfristig gesichert werden. Der Einsatz von Versicherungsmänteln bietet dabei eine besonders effektive Methode zur steueroptimierten Vermögensübertragung. Eine professionelle Beratung ist unerlässlich, um die besten Lösungen zu finden und eine erfolgreiche Vermögensnachfolge zu gewährleisten.
Kalenderwoche 9 | 24.02. - 02.03.25
Finanzverhalten: Fehler von Anlegern in volatilen Börsenzeiten und die Rolle von Finanzberatern
In Zeiten, in denen die Börsen stark schwanken und die Kurse
unvorhersehbar sind, neigen viele Anleger dazu, Fehler zu machen, die ihre
finanziellen Ziele gefährden können. Diese Fehler resultieren oft aus
emotionalen Reaktionen auf Marktbewegungen und einer falschen Einschätzung der
Marktlage. Ein erfahrener Vermögens- oder Finanzberater kann helfen, diese
Fehler zu vermeiden und langfristige Verluste zu minimieren.
Häufige Fehler von Anlegern in volatilen Börsenzeiten
Übermäßiger Optimismus: Wenn die Märkte florieren, neigen
Anleger dazu, zu optimistisch zu werden und zu glauben, dass die Kurse immer
weiter steigen werden. Dies kann dazu führen, dass sie zu hohe Risiken eingehen
und in überbewertete Aktien investieren.
Herdentrieb: Viele Anleger folgen dem Verhalten der Masse,
ohne ihre eigenen Recherchen durchzuführen. Wenn alle kaufen, kaufen sie auch,
oft ohne die Fundamentaldaten der Unternehmen zu prüfen. Dies kann zu
Fehlentscheidungen führen, insbesondere wenn die Märkte plötzlich korrigieren.
Emotionale Entscheidungen: In volatilen Zeiten reagieren
Anleger oft emotional auf Marktbewegungen. Angst und Gier können dazu führen,
dass sie ihre Anlagestrategie ändern, ohne einen klaren Plan zu haben. Dies
kann zu Panikverkäufen oder überstürzten Käufen führen.
Kurzfristiges Denken: Viele Anleger konzentrieren sich auf
kurzfristige Gewinne und vernachlässigen ihre langfristigen finanziellen Ziele.
Dies kann dazu führen, dass sie ihre Anlagen zu früh verkaufen oder in
kurzfristige Trends investieren, die nicht nachhaltig sind.
Die Rolle von Finanzberatern
Ein erfahrener Finanzberater kann Anlegern helfen, diese
Fehler zu vermeiden und eine solide Anlagestrategie zu entwickeln. Hier sind
einige Möglichkeiten, wie ein Berater unterstützen kann:
Objektive Beratung: Ein Finanzberater bietet eine objektive
Perspektive und hilft Anlegern, rationale Entscheidungen zu treffen, anstatt
emotional auf Marktbewegungen zu reagieren. Dies kann dazu beitragen,
Panikverkäufe und überstürzte Käufe zu vermeiden.
Risikomanagement: Berater helfen Anlegern, ihre
Risikobereitschaft zu verstehen und eine ausgewogene Anlagestrategie zu
entwickeln, die ihren Zielen und ihrer Risikotoleranz entspricht. Dies kann
dazu beitragen, übermäßige Risiken zu vermeiden und das Portfolio zu
diversifizieren.
Langfristige Planung: Ein Finanzberater unterstützt Anleger
dabei, ihre langfristigen finanziellen Ziele zu definieren und einen Plan zu
erstellen, um diese Ziele zu erreichen. Dies hilft, den Fokus auf langfristige
Erfolge zu legen und kurzfristige Marktschwankungen zu überstehen.
Marktanalyse: Berater verfügen über das Wissen und die
Ressourcen, um fundierte Marktanalysen durchzuführen und Anlegern dabei zu
helfen, fundierte Entscheidungen zu treffen. Dies kann dazu beitragen,
Fehlentscheidungen aufgrund falscher Markteinschätzungen zu vermeiden.
Fazit
In volatilen Börsenzeiten ist es besonders wichtig, einen
kühlen Kopf zu bewahren und fundierte Entscheidungen zu treffen. Ein erfahrener
Vermögens- oder Finanzberater kann dabei helfen, emotionale Reaktionen zu
minimieren und eine solide Anlagestrategie zu entwickeln. Durch die
Zusammenarbeit mit einem Berater können Anleger ihre finanziellen Ziele
erreichen und langfristige Verluste vermeiden, die durch Stress oder falsche
Markteinschätzungen entstehen könnten.
Kalenderwoche 8 | 17. - 2302.25
Generation der Erben steht bevor: Kluger Vermögensübergang mit Experten planen
In den nächsten zehn Jahren wird Deutschland eine beispiellose Vermögensübertragung erleben. Schätzungen zufolge werden in diesem Zeitraum rund 3,1 Billionen Euro vererbt1. Diese enorme Summe verdeutlicht die Bedeutung einer sorgfältigen Planung des Vermögensübergangs, um sicherzustellen, dass das Erbe nicht nur erhalten bleibt, sondern auch sinnvoll genutzt wird.
Ein kluger Vermögensübergang beginnt mit einer umfassenden Bestandsaufnahme des vorhandenen Vermögens. Dazu gehören nicht nur Geldanlagen und Immobilien, sondern auch persönliche Gegenstände und ideelle Werte. Ein Finanzberater oder Vermögensberater kann hierbei eine entscheidende Rolle spielen. Diese Experten helfen dabei, den Überblick zu behalten und die besten Strategien für die Vermögensübertragung zu entwickeln.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die steuerliche Optimierung. Erbschafts- und Schenkungssteuern können einen erheblichen Teil des Vermögens aufzehren, wenn sie nicht sorgfältig geplant werden. Ein erfahrener Berater kennt die aktuellen gesetzlichen Regelungen und kann Wege aufzeigen, wie diese Steuern minimiert werden können. Dies kann durch frühzeitige Schenkungen, die Nutzung von Freibeträgen oder die Gründung von Familiengesellschaften geschehen.
Neben der steuerlichen Optimierung ist auch die rechtliche Absicherung von großer Bedeutung. Ein Testament oder ein Erbvertrag sollte klar und eindeutig formuliert sein, um spätere Streitigkeiten zu vermeiden. Auch hier kann ein Berater wertvolle Unterstützung bieten, indem er sicherstellt, dass alle rechtlichen Anforderungen erfüllt sind und die individuellen Wünsche des Erblassers berücksichtigt werden.
Ein weiterer Vorteil der Zusammenarbeit mit einem Finanzberater ist die emotionale Entlastung. Der Prozess der Vermögensübertragung kann für alle Beteiligten sehr belastend sein. Ein neutraler Dritter kann helfen, Konflikte zu vermeiden und eine faire Lösung für alle Erben zu finden.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass ein kluger Vermögensübergang immer gemeinsam mit einem Finanzberater oder Vermögensberater geplant werden sollte. Die Expertise dieser Fachleute hilft nicht nur dabei, das Vermögen zu erhalten und zu vermehren, sondern auch, den Übergang für alle Beteiligten so reibungslos wie möglich zu gestalten. Angesichts der bevorstehenden Generation der Erben ist es wichtiger denn je, frühzeitig die richtigen Schritte zu unternehmen und sich professionell beraten zu lassen.
Kalenderwoche 7 | 10. - 16.02.25
Die acht häufigsten Fehler bei der Erstellung eines Testaments und wie man sie vermeidet
Die Erstellung eines Testaments ist ein wichtiger Schritt, um sicherzustellen, dass Ihr Vermögen nach Ihrem Tod gemäß Ihren Wünschen verteilt wird. Leider werden dabei häufig Fehler gemacht, die zu rechtlichen Problemen und Streitigkeiten führen können. Hier sind die acht häufigsten Fehler und wie Sie diese vermeiden können:
Kein Testament erstellen: Viele Menschen schieben die
Erstellung eines Testaments auf oder glauben, dass sie keines benötigen. Ein
Testament ist jedoch unerlässlich, um sicherzustellen, dass Ihr Vermögen nach
Ihren Wünschen verteilt wird. Tipp: Besprechen Sie Ihre Situation mit einem
Vermögensberater, um sicherzustellen, dass Sie alle Aspekte berücksichtigt
haben.
Unklare Formulierungen: Unklare oder mehrdeutige
Formulierungen können zu Missverständnissen und Streitigkeiten führen. Tipp:
Lassen Sie Ihr Testament von einem Fachmann überprüfen, um sicherzustellen,
dass es klar und eindeutig ist.
Nicht aktualisierte Testamente: Lebensumstände ändern sich,
und Ihr Testament sollte diese Änderungen widerspiegeln. Tipp: Überprüfen und
aktualisieren Sie Ihr Testament regelmäßig mit Hilfe eines Vermögensberaters.
Unzureichende Berücksichtigung von Steuern: Steuerliche
Aspekte können einen erheblichen Einfluss auf die Verteilung Ihres Vermögens
haben. Tipp: Konsultieren Sie einen Steuerberater, um sicherzustellen, dass Ihr
Testament steuerlich optimiert ist.
Nichtberücksichtigung aller Vermögenswerte: Stellen Sie
sicher, dass alle Ihre Vermögenswerte im Testament aufgeführt sind. Tipp:
Erstellen Sie eine vollständige Liste Ihrer Vermögenswerte und besprechen Sie
diese mit einem Vermögensberater.
Unzureichende Zeugen: Ein Testament muss ordnungsgemäß
bezeugt werden, um rechtsgültig zu sein. Tipp: Informieren Sie sich über die
gesetzlichen Anforderungen und lassen Sie sich von einem Fachmann beraten.
Nichtberücksichtigung von Pflichtteilsansprüchen: In vielen
Ländern haben bestimmte Angehörige Anspruch auf einen Pflichtteil. Tipp: Lassen
Sie sich von einem Rechtsanwalt beraten, um sicherzustellen, dass Ihr Testament
den gesetzlichen Anforderungen entspricht.
Fehlende Aufbewahrung des Testaments: Ein Testament muss
sicher aufbewahrt werden, damit es im Bedarfsfall gefunden wird. Tipp:
Besprechen Sie mit Ihrem Vermögensberater, wo und wie Sie Ihr Testament sicher
aufbewahren können.
Die Erstellung eines Testaments ist ein komplexer Prozess,
der sorgfältige Planung und Beratung erfordert. Indem Sie diese häufigen Fehler
vermeiden und sich von Fachleuten beraten lassen, können Sie sicherstellen,
dass Ihr Vermögen nach Ihren Wünschen verteilt wird.
Kalenderwoche 6 | 03. - 09.02.25
Der demographische Wandel und die Rentenpolitik in den
verschiedenen Wahlprogrammen
Der demographische Wandel und die Rentenpolitik sind
zentrale Themen in den Wahlprogrammen der deutschen Parteien. Hier ein
Überblick über die Pläne der CDU/CSU, SPD, FDP, Grünen, AfD und BSW:
CDU/ CSU
Die CDU/CSU setzt auf eine Kombination aus Anreizen zur
privaten Altersvorsorge und einer Stabilisierung der gesetzlichen
Rentenversicherung. Sie plant, das Renteneintrittsalter schrittweise an die
steigende Lebenserwartung anzupassen und die betriebliche Altersvorsorge zu
stärken. Zudem sollen Familien durch steuerliche Entlastungen und bessere
Kinderbetreuungsangebote unterstützt werden, um die Geburtenrate zu erhöhen.
FDP
Die FDP setzt auf eine umfassende Reform des Rentensystems.
Sie möchte ein flexibles Renteneintrittsalter einführen und die private
Altersvorsorge durch steuerliche Anreize fördern. Zudem plant die FDP, die
gesetzliche Rentenversicherung durch ein kapitalgedecktes System zu ergänzen,
um die Abhängigkeit von der demographischen Entwicklung zu verringern.
SPD
Die SPD möchte die gesetzliche Rente stärken und das
Rentenniveau langfristig sichern. Sie plant, die Rentenbeiträge moderat zu
erhöhen und eine Solidarrente einzuführen, die besonders niedrige Renten
aufstockt. Zudem setzt die SPD auf eine bessere Integration von Migranten in
den Arbeitsmarkt, um die Beitragszahlerbasis zu erweitern.
Grüne
Die Grünen setzen auf eine nachhaltige Rentenpolitik, die
ökologische und soziale Aspekte verbindet. Sie möchten das Rentenniveau
stabilisieren und die Rentenversicherung durch eine Bürgerversicherung
erweitern, in die alle Bürger einzahlen. Kritiker bemängeln jedoch, dass die
Finanzierung dieser Pläne unklar bleibt und die Belastung für die
Beitragszahler erheblich steigen könnte. Es wird befürchtet, dass die
zusätzlichen Kosten für die Beitragszahler zu hoch sein könnten und die
langfristige Stabilität der Rentenversicherung gefährdet wird.
AfD
Die AfD fordert eine Rückkehr zu einem rein
umlagefinanzierten Rentensystem und lehnt eine Erhöhung des
Renteneintrittsalters ab. Sie setzt auf eine stärkere Förderung der Familien
und eine restriktive Einwanderungspolitik, um die demographischen Herausforderungen
zu bewältigen. Experten kritisieren jedoch, dass diese Maßnahmen nicht
ausreichen, um die langfristige Finanzierbarkeit der Renten zu sichern. Es wird
argumentiert, dass die vorgeschlagenen Maßnahmen nicht ausreichen, um die
finanziellen Herausforderungen des demographischen Wandels zu bewältigen.
BSW (Bündnis Sahra Wagenknecht)
Das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) möchte die
Rentenversicherung durch eine umfassende Steuerfinanzierung stabilisieren. Sie
plant, hohe Einkommen und Vermögen stärker zu besteuern und die Rentenbeiträge
für Geringverdiener zu senken. Kritiker bemängeln jedoch, dass diese Pläne die
wirtschaftliche Leistungsfähigkeit Deutschlands gefährden könnten und die
Finanzierung nicht ausreichend gesichert ist. Es wird befürchtet, dass die
vorgeschlagenen Steuererhöhungen die Wirtschaft belasten und die Wettbewerbsfähigkeit
Deutschlands beeinträchtigen könnten.
Fazit
Die Programme der CDU/CSU, SPD und FDP bieten durchdachte Ansätze zur Bewältigung des demographischen Wandels und zur Sicherung der Renten. Sie setzen auf eine Kombination aus staatlicher und privater Vorsorge sowie auf eine Anpassung an die demographischen Realitäten. Die Pläne der Grünen, AfD und BSW hingegen werden oft als unausgereift und finanziell nicht tragfähig kritisiert. Insbesondere die Finanzierung und die langfristige Stabilität ihrer Vorschläge bleiben fraglich.
Kalenderwoche 4 | 20. - 26.01.25
Vertriebswege der Versicherungswirtschaft: Ein Überblick
Beim Abschluss einer Versicherung bevorzugen Kunden in der Regel den persönlichen Kontakt zu Vermögensberatern und Versicherungsvertretern. Laut der aktuellen Vertriebswegestatistik des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) sind Makler der zweitwichtigste Vertriebsweg, während digitale Kanäle vor allem im Kfz-Geschäft eine bedeutende Rolle spielen.
Das persönliche Gespräch zwischen Vermittler und Kunde bleibt der meistgenutzte Weg, um Versicherungen zu vertreiben. Vermögensberater und Vertreter der Versicherer sorgen weiterhin für die meisten Abschlüsse, gefolgt von Maklern. Digitale Kanäle wie Direktversicherer und Vergleichsportale tragen ebenfalls zum Neugeschäft bei.
Die Vertriebswegestatistik des GDV, veröffentlicht im Kompendium "Fakten zur Versicherungswirtschaft", zeigt deutliche Unterschiede im Vertrieb der verschiedenen Versicherungskategorien. Besonders auffällig sind diese Unterschiede bei Lebensversicherungen. Hier dominieren Vermögensberater, Versicherungsvertreter und Makler das Neugeschäft, während Banken ebenfalls eine wichtige Rolle spielen. Digitale Abschlüsse sind in diesem Bereich jedoch selten, da Kunden bei komplexen Produkten den persönlichen Kontakt zu einem Berater bevorzugen.
Im Gegensatz dazu wird ein signifikanter Teil des Neugeschäfts bei Kfz-Versicherungen über digitale Kanäle wie Check24 & Co. abgewickelt. Diese Entwicklung zeigt, dass Kunden bei weniger komplexen Produkten eher bereit sind, digitale Vertriebswege zu nutzen.
Kalenderwoche 5 | 27.01. - 02.02.25
Die Vorteile der privaten Krankenversicherung: Höhere Lebenserwartung und persönliche Beratung
In der heutigen Zeit ist die Wahl der richtigen Krankenversicherung ein entscheidender Faktor für unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden. Eine aktuelle Studie des Verbandes der privaten Krankenversicherung e.V. (PKV) zeigt, dass privat krankenversicherte Personen eine höhere Lebenserwartung haben als gesetzlich Versicherte. Doch was sind die Gründe dafür und wie kann die persönliche Beratung durch einen Berater dabei helfen, die bestmögliche Versorgung zu gewährleisten?
Höhere Lebenserwartung bei Privatversicherten
Laut der Studie leben Frauen, die privat versichert sind, im Durchschnitt 87,72 Jahre, während gesetzlich versicherte Frauen durchschnittlich 83 Jahre alt werden. Bei Männern beträgt die durchschnittliche Lebenserwartung 84,5 Jahre für Privatversicherte und 78,4 Jahre für gesetzlich Versicherte. Diese Unterschiede sind signifikant und werfen die Frage auf, warum Privatversicherte länger leben.
Bessere medizinische Versorgung und Gesundheitsvorsorge
Ein wesentlicher Faktor ist die bessere medizinische Versorgung, die Privatversicherte genießen. Sie haben oft schnelleren Zugang zu Fachärzten und modernsten Behandlungsmethoden. Zudem profitieren sie von einer umfassenderen Gesundheitsvorsorge, die regelmäßige Check-ups und präventive Maßnahmen umfasst. Diese Aspekte tragen maßgeblich dazu bei, dass Krankheiten frühzeitig erkannt und behandelt werden können, was die Lebenserwartung erhöht.
Die Rolle der persönlichen Beratung
Ein oft unterschätzter Vorteil der privaten Krankenversicherung ist die persönliche Beratung durch einen Berater. Diese Experten stehen den Versicherten zur Seite und helfen ihnen, die besten Entscheidungen für ihre Gesundheit zu treffen. Hier sind einige der wichtigsten Vorteile der persönlichen Beratung:
Individuelle Betreuung: Jeder Mensch hat unterschiedliche gesundheitliche Bedürfnisse. Ein persönlicher Berater kann maßgeschneiderte Lösungen anbieten, die genau auf die individuellen Anforderungen abgestimmt sind.
Umfassende Aufklärung: Berater informieren ihre Kunden umfassend über die verschiedenen Versicherungsoptionen und helfen ihnen, die Vor- und Nachteile abzuwägen. Dies führt zu einer fundierten Entscheidung, die langfristig die beste Versorgung sicherstellt.
Kontinuierliche Unterstützung: Auch nach Abschluss der Versicherung bleibt der Berater ein wichtiger Ansprechpartner. Er unterstützt bei Fragen und Problemen und sorgt dafür, dass die Versicherten stets optimal versorgt sind.
Präventive Maßnahmen: Berater legen großen Wert auf Prävention und Gesundheitsvorsorge. Sie erinnern ihre Kunden an wichtige Vorsorgeuntersuchungen und geben Tipps zur Gesundheitsförderung.
Fazit
Die private Krankenversicherung bietet nicht nur eine bessere medizinische Versorgung, sondern auch eine höhere Lebenserwartung. Ein entscheidender Faktor dafür ist die persönliche Beratung durch einen Berater, der individuell auf die Bedürfnisse der Versicherten eingeht und sie umfassend unterstützt. Wer also langfristig in seine Gesundheit investieren möchte, sollte die Vorteile der privaten Krankenversicherung und die Expertise eines persönlichen Beraters in Betracht ziehen.
Kalenderwoche 1 | 30.12.24 - 05.01.25
Kein Service bei Trade Republic?
Trade Republic steht zunehmend in der Kritik, da das Unternehmen keinen telefonischen Kundenservice anbietet und ausschließlich per E-Mail oder Chatbots kommuniziert. Viele Nutzer empfinden diesen Ansatz als unzureichend, insbesondere wenn es um dringende oder komplexe Anliegen geht, bei denen automatisierte Antworten oft nicht ausreichen. Kritiker bemängeln die fehlende persönliche Betreuung und die potenziell langen Antwortzeiten über E-Mail oder Chat. Trotz dieser Schwächen bleibt Trade Republic aufgrund niedriger Handelsgebühren und einer benutzerfreundlichen Plattform beliebt.
Kalenderwoche 49 | 02. - 08.12.24
Warum Diversifizierung im Investmentportfolio wichtig ist: Lektionen aus dem Verkauf von 7800 Wohnungen und Gewerbeeinheiten
Der Immobilienfonds "UniImmo: Wohnen ZBI" hat kürzlich 7.800 Wohn- und Gewerbeeinheiten verkauft. Diese strategische Neuausrichtung des Fonds zeigt, wie wichtig Diversifizierung für Investoren ist.
Immobilien gelten als stabile Anlage, bergen aber Risiken wie Zinsänderungen und regionale Marktschwächen. Der Fonds reagierte darauf mit:
Reduktion von Klumpenrisiken: Fokussierung auf hochwertige Immobilien in stabilen Regionen.
Liquiditätssteigerung: Verkauf illiquider Assets zur Erhöhung der Flexibilität.
Breite Streuung: Risiken werden durch Diversifizierung über Anlageklassen hinweg minimiert.
Flexibilität: Liquidität im Portfolio sichert Handlungsspielraum.
Anpassung: Diversifizierte Portfolios reagieren besser auf Marktänderungen.
Diversifizierung ist essenziell, um Risiken zu minimieren und Chancen zu nutzen. Der Verkauf des Immobilienportfolios durch "UniImmo: Wohnen ZBI" unterstreicht dies.
Weiter informieren?
Fundresearch.de: "Krisenfonds UniImmo: Wohnen ZBI - Tausende Immobilien verkauft"
Immomedien.at: "ZBI verkauft 7.800 Einheiten"
Kalenderwoche 39 | 21. - 27.10.24
Die meisten Anleger verlieren Geld mit ETFs – Erkenntnisse aus der Studie der Kelley School
Eine Studie der Kelley School of Business, die die Börse Online veröffentlicht hat, zeigt, dass viele Privatanleger mit ETFs langfristig Geld verlieren. Obwohl ETFs als kostengünstige Anlagemöglichkeit gelten, bleibt die Mehrheit der Anleger hinter den Indexrenditen zurück mit durchschnittlich 1,69% pro Jahr.
Die Studie identifiziert mehrere Gründe, warum Anleger mit ETFs Verluste erleiden:
Falsches Timing: Viele Anleger kaufen ETFs, wenn die Märkte hoch sind, und verkaufen in Rücksetzphasen, was zu Verlusten führt. Sie versuchen oft, den Markt zu timen, was statistisch wenig Erfolg verspricht.
Emotionale Fehler: Anleger neigen dazu, bei Marktrückgängen in Panik zu verkaufen oder in Zeiten hoher Märkte auf schnelle Gewinne zu spekulieren. Dadurch verfehlen sie langfristige Wachstumschancen.
Mangelnde Diversifikation: Einige Anleger konzentrieren sich auf wenige ETFs oder Sektoren und vernachlässigen eine breite Streuung. Dies erhöht das Risiko und mindert die Chancen auf stabile Renditen.
Die Studie zeigt, dass viele Anleger die langfristigen Vorteile von ETFs nicht optimal nutzen. Erfolgreich sind vor allem diejenigen, die eine disziplinierte Anlagestrategie verfolgen, das Markttiming vermeiden und ihre Investitionen gut diversifizieren.
Der italienische Bankkonzern betont, dass eine Fusion nicht nur die Wettbewerbsfähigkeit in Deutschland, sondern in ganz Europa stärken könnte, und verweist auf seine langjährige Präsenz und Partnerschaft mit dem deutschen Markt. Es bleibt abzuwarten, ob die Regulierungsbehörden und die deutsche Regierung der Übernahme zustimmen werden.
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Kalenderwoche 38 | 14. - 20.10.24
Plant UniCredit eine Übernahme der Commerzbank?
Die italienische Bank UniCredit plant derzeit, ihre
Beteiligung an der Commerzbank deutlich auszubauen, was als möglicher Vorbote
einer Übernahme interpretiert wird. Aktuell hält UniCredit etwa 21 % der
Anteile an der Commerzbank und strebt laut Berichten an, diesen Anteil auf bis
zu 29,9 % zu erhöhen. Diese Entwicklungen stoßen in Deutschland auf gemischte
Reaktionen. Während einige Experten das Potenzial für eine Stärkung der
europäischen Bankenlandschaft betonen, äußern deutsche Regierungsvertreter Bedenken
hinsichtlich einer ausländischen Übernahme einer der größten deutschen Banken.
UniCredit sieht hingegen große wirtschaftliche Vorteile, die durch eine
stärkere Integration der beiden Banken erzielt werden könnten.
Der italienische Bankkonzern betont, dass eine Fusion nicht
nur die Wettbewerbsfähigkeit in Deutschland, sondern in ganz Europa stärken
könnte, und verweist auf seine langjährige Präsenz und Partnerschaft mit dem
deutschen Markt. Es bleibt abzuwarten, ob die Regulierungsbehörden und die
deutsche Regierung der Übernahme zustimmen werden.
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